Wie Menschen mit Typ-2-Diabetes sich vor Auswirkungen von COVID-19 schützen können
Menschen mit Typ-2-Diabetes gelten als besonders gefährdet für schwere Erkrankungen an COVID-19, doch kann eine strenge Kontrolle des Blutzuckerspiegels sie offenbar vor schwereren Krankheitsverläufen schützen.
Bei der aktuellen Untersuchung des Renmin Hospital of Wuhan University wurde erneut bestätigt, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes ein höheres Risiko für schwerere COVID-19-Verläufe haben, aber es zeigte sich auch, dass bei gut eingestelltem Blutzuckerspiegel das Risiko schwerer Verläufe sinkt. Die Ergebnisse der Studie wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Cell Metabolism“ veröffentlicht.
Untersuchung hatte 7.337 Teilnehmende
Die Forschungsgruppe führte eine retrospektive multizentrische Längsschnittstudie an 7.337 Personen mit bestätigten COVID-19-Erkrankungen durch, welche aus 19 Krankenhäusern aus der Provinz Hubei in China stammten. 952 dieser Teilnehmenden litten unter Typ-2-Diabetes, von diesen Menschen wiesen 282 einen gut eingestellten Blutzuckerspiegel auf.
Signifikant höhere Mortalität bei Typ-2-Diabetes
Die ausgewerteten Daten zeigen, dass Menschen, die mit COVID-19 und Typ-2-Diabetes ins Krankenhaus eingeliefert wurden, mehr medizinische Eingriffe benötigten. Trotz dieser Interventionen hatten sie auch eine signifikant höhere Mortalität (7,8 Prozent gegenüber 2,7 Prozent) sowie eine höhere Inzidenz von Verletzungen mehrerer Organe.
Vorteile eines gut kontrollierten Blutzuckers
Die Erkrankten mit einem gut eingestellten Blutzucker und COVID-19 verstarben seltener als diejenigen, deren Blutzuckerspiegel schlecht eingestellt war, berichten die Forschenden weiter. Außerdem seien bei Personen mit gut eingestellter Typ-2-Diabetes seltener gesundheitliche Komplikationen aufgetreten und weniger medizinische Interventionen notwendig gewesen.
Diabetes erhöht Risiko für den Tod durch COVID-19
Die Forschenden waren überrascht, dass bei Personen mit COVID-19 und bereits bestehendem Typ-2-Diabetes so günstige Ergebnisse in der gut eingestellten Blutzuckergruppe zu beobachten waren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine aufmerksame Blutzuckerkontrolle ein wirksames Hilfsmittel sein kann, um die Prognose von Patientinnen und Patient mit COVID-19 und Diabetes zu verbessern.
Menschen mit Diabetes sollten zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen treffen
Menschen mit Diabetes haben ein höheres Risiko, an COVID-19 zu versterben und nach der Infektion schwerwiegendere Komplikationen zu entwickeln. Daher sollten betroffene Personen zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen treffen, um eine Infektion zu vermeiden, betonen die Forschenden.
Darauf sollten Sie achten:
Beispielsweise sollten Diabetikerinnen und Diabetiker während der Pandemie besonders darauf achten, ihren Blutzuckerspiegel immer unter Kontrolle zu haben. Auch bei COVID-19-Erkrankten mit Diabetes muss zusätzlich zu allen anderen erforderlichen Behandlungen der Blutzuckerspiegel kontrolliert werden, um ihn im richtigen Bereich zu halten.
Weitere Forschung ist geplant
Der Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes und COVID-19 muss nun weiter untersucht werden, um mehr über die zugrunde liegende Biologie zu erfahren, die bei Menschen mit Diabetes und hohem Blutzucker zu schwereren COVID-19-Verläufen führt, resümiert das Forschungsteam. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Lihua Zhu, Zhi-Gang She, Xu Cheng, Juan-Juan Qin, Xiao-Jing Zhang et al.: Association of Blood Glucose Control and Outcomes in Patients with COVID-19 and Pre-existing Type 2 Diabetes, in Cell Metabolism (Veröffentlicht 01.05.2020), Cell Metabolism
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.