Wie wichtig sind Masken zum Schutz vor COVID-19?
Wiederholt wurde im Zuge der COVID-19-Pandemie die Frage aufgeworfen, wie effektiv das Tragen einer Maske wirklich ist. Die Ergebnisse einer neuen Studie zeigen nun, dass FFP2-Masken und chirurgische Masken einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von SARS-CoV-2-Infektionen leisten.
In einer neuen Untersuchung unter Beteiligung von Fachleuten der University of Udine in Italien wurde festgestellt, dass das Tragen von chirurgischen Masken oder FFP2-Masken selbst auf kurze Entfernungen einen guten Schutz vor der Übertragung von SARS-CoV-2 bietet.
Die in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Journal of the Royal Society Interface“ veröffentlichten Ergebnisse zeigen:
- SARS-COV-2 wird durch virusgefüllte Tröpfchen durch die Luft übertragen.
- Sprechen kann diese Tröpfchen über eine Entfernung von einem Meter verbreiten.
- Husten verbreitet Tröpfchen über Entfernungen von bis zu drei Metern.
- Niesen verbreitet Tröpfchen bis zu sieben Meter.
- Chirurgischen Masken und FFP2-Masken verhindern effektiv die aerogene Übertragung der Krankheit.
Wie verbreitet sich SARS-COV-2?
Viren (wie beispielsweise SARS-COV-2) werden von einer infizierten Person durch virusgefüllte Tröpfchen, welche beim Sprechen, Husten oder Niesen freigesetzt werden, auf andere empfängliche Personen übertragen, erklärt das Team.
Sobald sie den Mund verlassen, können diese Tröpfchen entweder verdunsten, sich absetzen oder in der Schwebe bleiben. Größere und schwerere Tröpfchen neigen eher dazu, in einer ballistischen Bewegung zu fallen, bevor sie verdampfen. Dagegen verhalten sich kleinere Tröpfchen wie Aerosole. Sie werden versprüht und verbleiben länger in der Luft.
Einfluss einer Maske auf die Verbreitung von COVID-19
Die Forschenden entwickelten für ihre Studie ein neues theoretisches Modell. Mit dessen Hilfe sollten die Risiken der Verbreitung von Viren wie SARS-CoV-2 ermittelt werden, sowohl mit einer getragenen Maske als auch ohne.
Das Modell ermöglicht durch die Berücksichtigung einer Reihe von Faktoren, die Verbreitung von Infektionen effizienter zu berechnen. Diese Faktoren umfassten beispielsweise zwischenmenschliche Entfernung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Viruslast und Art der Ausatmung.
So konnten die Fachleuten das Infektionsrisiko mit und ohne Gesichtsmaske genau zu quantifizieren.
Sicherheitsabstand kann stark varrieren
Die Ergebnisse machen laut dem Team klar, dass der standardmäßige als sicher angesehene Abstand von zwei Metern nicht immer gilt, sondern in Abhängigkeit von einer Reihe von Umweltfaktoren stark variiert. Außerdem zeigte sich, dass Gesichtsmasken eine entscheidende Rolle spielen können.
Wie weit verbreiten sich Tröpfchen in der Luft?
Die Forschenden berichten, dass eine Person, welche sich ohne Mundschutz unterhält, infizierte Tröpfchen über eine Entfernung von einem Meter verbreiten kann. Diese Entfernung verändert sich allerdings, wenn die betroffene Person hustet oder niest.
Durch Husten können die Tröpfchen schon bis zu drei Meter weit verbreitet werden. Niest der betroffene Mensch, erhöht sich die Entfernung der möglichen Ausbreitung sogar auf bis zu sieben Meter, so die Fachleute.
Durch das Tragen einer Gesichtsmaske könne das Risiko einer Übertagung jedoch erheblich reduziert werden.
Infektionsrisiko durch Masken praktisch vernachlässigbar
„Wenn man eine chirurgische Maske oder eine FFP2-Maske trägt, wird das Infektionsrisiko so weit reduziert, dass es praktisch vernachlässigbar ist – selbst wenn man nur einen Meter von einer infizierten Person entfernt steht“, betont Studienautor Gaetano Sardina von der Chalmers University of Technology in einer Pressemitteilung.
FFP2-Maske bietet den besten Schutz
Zusammenfassend lasse sich festhalten, dass eine chirurgische Gesichtsmaske und in noch stärkerem Maße eine FFP2-Maske einen ausgezeichneten Schutz bieten, durch den das Infektionsrisiko deutlich reduziert wird. Gesichtsmasken verhindern die aerogene Übertragung der Krankheit wirksam, so Gaetano.
Werden solche Masken richtig getragen, ist laut den Forschenden das Infektionsrisiko selbst bei einer Entfernung von lediglich einem Meter vernachlässigbar. Dies ist einerseits unabhängig von den Umgebungsbedingungen und andererseits spielt es dabei auch keine Rolle, ob die Person spricht, hustet oder niest.
Das Team arbeitet bereits an einer weiteren Studie, in der die Übertragung von COVID-19 über die Luft genauer untersucht wird. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Jietuo Wang, Federico Dalla Barba, Alessio Roccon, Gaetano Sardina, Alfredo Soldati, Francesco Picano: Modelling the direct virus exposure risk associated with respiratory events; in: Journal of the Royal Society Interface (veröffentlicht 12.01.2022), Journal of the Royal Society Interface
- Chalmers University of Technology: Face masks play a crucial role, new Covid research confirms (veröffentlicht 01.03.2022), Chalmers University of Technology
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.