Unangenehme Nebenwirkungen nach Impfung gegen COVID-19
Die weltweite Bedrohung durch COVID-19 erfordert Impfungen, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Allerdings scheinen nicht alle Impfstoffe wirklich sicher und manche haben unangenehme Nebenwirkungen. Nach einer Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer wurden nun beispielsweise Fälle von Gürtelrose beobachtet.
Sechs Personen mit autoimmunen entzündlichen rheumatischen Erkrankungen entwickelten nach einer Impfung gegen COVID-19 erstmals in ihrem Leben Herpes zoster (umgangssprachlich als Gürtelrose bekannt), so das Ergebnis einer Untersuchung unter Beteiligung von Forschenden der Tel Aviv University und des Carmel Medical Center in Israel. Die Studie wurde in dem englischsprachigen Fachblatt „Rheumatology“ veröffentlicht.
Impfstoffe müssen sicher sein
Mit dem Beginn der weltweiten Impfkampagnen gegen COVID-19 muss die Sicherheit von Impfstoffen genau untersucht werden. Das Sicherheitsprofil von mRNA-basierten Impfstoffen bei Patientinnen und Patienten mit autoimmunen entzündlichen rheumatischen Erkrankungen (AIIRD) ist aber bisher noch weitgehend unbekannt, erläutert das Team.
Nebenwirkungen nach Impfung
Die Ergebnisse der Forschungsgruppe weisen darauf hin, dass nach der BNT162b2 mRNA-Impfung bei Personen mit autoimmunen entzündlichen rheumatischen Erkrankungen eine sogenannte Reaktivierung von Herpes zoster (HZ) auftreten kann. Die Sicherheit der BNT162b2 mRNA-Impfung wurde in einer Beobachtungsstudie untersucht, in der unerwünschte Wirkungen nach der Impfung bei Menschen mit autoimmunen entzündlichen rheumatischen Erkrankungen (n = 491) und Kontrollpersonen (n = 99) beobachtet wurden, berichten die Forschenden.
Sechs Personen entwickelten Gürtelrose
Von den 471 untersuchten Personen mit autoimmunen entzündlichen rheumatischen Erkrankungen, entwickelten fünf innerhalb von kurzer Zeit nach der ersten Impfstoffdosis und in einem Fall nach der zweiten Impfstoffdosis das erste Mal im Leben eine Gürtelrose. In der Mehrzahl der Fälle verlief die vorliegende HZ-Infektion mild, so das Team.
War die Impfung die Ursache der Gürtelrose?
Es ist laut Aussage der Forschungsgruppe nicht vollständig klar, ob die erhaltene Impfung für die Gürtelrose verantwortlich ist, oder ob vielleicht eine komplett anderer Grund die Ursache ist. Daher seien in Zukunft epidemiologische Studien zur Sicherheit der mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffe bei Menschen mit autoimmunen entzündlichen rheumatischen Erkrankungen erforderlich, um den Zusammenhang zwischen der BNT162b2-mRNA-Impfung und der Reaktivierung von Herpes zoster zu klären, fügen die Fachleute hinzu.
Menschen über 50 Jahren entwickeln häufiger Gürtelrose
Herpes zoster tritt laut einem Ratgeber des Robert Koch-Instituts (RKI) besonders häufig bei älteren Menschen auf, welche bereits das 50. Lebensjahr überschritten haben. Die Fachleute vom RKI berichten weiter, es sei generell davon auszugehen, dass jede zweite Person, welche das 85. Lebensjahr erreicht, einmal innerhalb ihres Lebens an Herpes zoster erkrankt war. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Victoria Furer, Devy Zisman, Adi Kibari, Doron Rimar, Yael Paran et al.: Herpes zoster following BNT162b2 mRNA Covid-19 vaccination in patients with autoimmune inflammatory rheumatic diseases: a case series, in Rheumatology (veröffentlicht 12.04.2021), Rheumatology
- Rober Koch-Institut: Windpocken (Varizellen), Gürtelrose (Herpes zoster) (letzter Abruf 22.04.2024), RKI
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.