Rund ein Drittel der Deutschen hat Angst vor COVID-19
Es gibt derzeit kaum ein Thema, über das so viel berichtet wird, wie über das Coronavirus SARS-CoV-2 und die durch den Erreger ausgelöste Erkrankung COVID-19. Klar ist, dass sich viele Menschen Sorgen machen, sich mit dem Virus zu infizieren und zu erkranken. Doch noch mehr Angst haben die Deutschen vor anderen Krankheiten.
Einer aktuellen Umfrage zufolge fürchtet sich etwa jeder dritte Deutsche vor einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2. Vor allem älteren Menschen bereitet der neue Erreger Sorgen: Fast jeder zweite Deutsche ab 60 Jahren hat Angst vor COVID-19. Bundesweit fürchten sich deswegen 37 Prozent. Trotzdem beachten acht Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger die Corona-Schutzregeln nicht.
Krebs ist die gefürchtetste Erkrankung
Laut einer Mitteilung untersucht das Forsa-Institut für die Krankenkasse DAK-Gesundheit seit zehn Jahren regelmäßig die Angst vor Krankheiten in Deutschland. In diesem Jahr führte das Institut am 29. und 30. Oktober 2020 eine bundesweite und repräsentative Befragung von 1.003 Männern und Frauen durch.
Dabei zeigte sich: Am meisten fürchten sich die Menschen in Deutschland auch in diesem Jahr mit 72 Prozent vor Krebs. Die Plätze 2 und 3 teilen sich Alzheimer/Demenz und Unfälle mit schweren Verletzungen mit jeweils 55 Prozent.
Es folgen die Furcht vor einem Schlaganfall (51 Prozent), einem Herzinfarkt (47 Prozent) und einer schweren Augenkrankheit bis hin zur Erblindung (45 Prozent). Mit zunehmendem Alter steigt dabei die Sorge, an Alzheimer oder Demenz zu erkranken und einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden.
Hier die Auflistung der Erkrankungen, vor denen die Deutschen am meisten Angst haben:
1. Krebs (72 Prozent)
2. Alzheimer/Demenz (55 Prozent)
3. Unfall mit schweren Verletzungen (55 Prozent)
4. Schlaganfall (51 Prozent)
5. Herzinfarkt (47 Prozent)
6. Schwere Augenerkrankung (45 Prozent)
7. COVID-19 (37 Prozent)
8. Psychische Erkrankung (33 Prozent)
9. Schwere Lungenerkrankung (32 Prozent)
10. Diabetes (20 Prozent)
11. Geschlechtskrankheiten (12 Prozent)
Angst vor Lungenerkrankungen steigt
Vor dem Hintergrund der zweiten Corona-Welle ist die Angst vor einer schweren Lungenerkrankung deutlich ausgeprägter als in den vergangenen zehn Jahren. Jeder Dritte (32 Prozent) fürchtet sich derzeit vor einer Lungenkrankheit. Im vergangenen Jahr waren es 21 Prozent.
Ebenfalls auffallend: Mit steigendem Bildungsniveau sinkt die Furcht vor COVID-19. So hat mehr als jeder zweite Deutsche mit Hauptschulabschluss vor dem Coronavirus Angst, aber nur gut jeder Dritte mit Abitur. Insgesamt haben Frauen mit 41 Prozent öfter Angst vor COVID-19 als Männer (32 Prozent).
Frauen achten mehr auf die Gesundheit als Männer
Grundsätzlich fühlen sich die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger gesund: Die deutliche Mehrheit (89 Prozent) der Deutschen bewertet ihren Gesundheitszustand als gut (61 Prozent) oder sehr gut (28 Prozent). Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 94 Prozent.
Dabei sind Frauen deutlich aktiver im Bereich Prävention. So nehmen 73 Prozent der Bundesbürgerinnen Krebs-Vorsorgeuntersuchungen wahr, bei Männern sind es nur 47 Prozent. Um Krankheiten vorzubeugen, treiben die Deutschen vor allem regelmäßig Sport (80 Prozent) und achten auf eine ausgewogene Ernährung (78 Prozent).
Im Kontext der Corona-Pandemie ist der Anteil der Nichtrauchenden gestiegen: 74 Prozent der Deutschen rauchen nicht, um die Gesundheit zu schützen. In den vergangenen zehn Jahren waren es im Durchschnitt 67 Prozent. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- DAK-Gesundheit: Jeder dritte Deutsche hat Angst vor COVID-19, (Abruf: 16.11.2020), DAK-Gesundheit
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.