Welche Nahrungsergänzungsmittel schützen die Gesundheit?
Viele Menschen nehmen sogenannte Nahrungsergänzungsmittel ein, um so eventuelle Mangelerscheinungen zu vermeiden und ihre Gesundheit zu verbessern. Forscher fanden jetzt allerdings heraus, dass viele der Vitamin- und Mineralstoffergänzungen nicht wirklich die Gesundheit fördern. Es gibt aber zumindest eine Ausnahme bei den Nahrungsergänzungsmitteln, die nachweislich das Risiko von Herzerkrankungen oder Schlaganfällen verringert.
Wenn Sie zu den Menschen gehören, die häufig Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und auf deren positive Wirkung schwören, könnten die neuen Erkenntnisse Sie überraschen. Die Wissenschaftler der University of Toronto stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass Nahrungsergänzungsmittel meist keine positive Wirkung auf die Gesundheit haben. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in dem englischsprachigen Fachblatt „Journal of the American College of Cardiology“.
Nahrungsergänzungsmittel sind weitverbreitet
Allgemein werden Nahrungsergänzungsmittel eingenommen, um auftretende Mangelerscheinungen zu vermeiden. Im Laufe der letzten Jahre wurden allerdings immer häufiger Nahrungsergänzungsmittel genutzt, um die Langlebigkeit oder einfach nur um die allgemeine Gesundheit zu verbessern. Eine ebenfalls bei der aktuellen Studie analysierte Umfrage ergab, dass ungefähr jeder zweite Mensch in der heutigen Zeit irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel einnimmt.
Folsäure schützt vor Herzkrankheiten und Schlaganfällen
Nahrungsergänzungsmittel erzielen häufig nicht die erwünschte Wirkung, es gibt sogar einige dieser Mittel, welche das Risiko eines vorzeitigen Todes erhöhen können, sagen die Experten. Allerdings bestehe eine Ausnahme: Nahrungsergänzungsmittel mit Folsäure verringern tatsächlich das Risiko für Herzkrankheiten oder Schlaganfälle.
Welche Nahrungsergänzungsmittel wurden untersucht?
Für die aktuelle Studie analysierten die Wissenschaftler die Ergebnisse von verschiedenen Untersuchungen über einen Zeitraum von fünf Jahren. Diese hatten sich mit den am häufigsten verwendeten Nahrungsergänzungsmitteln befasst, einschließlich der Vitamine A, B1, B2, B3 (Niacin), B6, B9 (Folsäure), C, D und E, erläutern die Mediziner.
Viele Nahrungsergänzungen schützen nicht vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wenn es um die Vermeidung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder frühzeitigen Tod geht, zeigen Multivitamine, Vitamin C und D und Kalzium keine vorteilhafte Wirkung. Es konnte allerdings auch kein erhöhtes Risiko durch die Einnahme festgestellt werden berichten die Experten.
Keine Vorteile durch die Einnahme von vielen Nahrungsergänzungen
Es war überraschend, dass nur so wenige positive Effekte durch die Einnahme der am häufigsten verwendeten Nahrungsergänzungsmittel festgestellt werden konnten, erklärt der Studienautor Dr. David Jenkins von der University of Toronto. Die Überprüfung der verschiedenen Studienergebnisse ergab, dass die Einnahme von Multivitaminen, Vitamin D, Kalzium oder Vitamin C zwar den Betroffenen nicht schadet, allerdings ergeben sich auch keine offensichtlichen Vorteile durch die Einnahme, fügt der Experte hinzu.
Beachten Sie eine gesunde Ernährung
In Ermangelung signifikanter positiver Daten ist es am vorteilhaftesten, sich auf eine gesunde Ernährung zu verlassen, um Vitamine und Mineralstoffe zu sich zu nehmen, sagen die Mediziner. Eine Ausnahme stelle dabei allerdings die Einnahme von Folsäure dar, welche das Risiko für Schlaganfälle oder Herzerkrankungen reduziert.
Einnahme von Nahrungsergänzungen kann sogar schädlich sein
Menschen mit spezifischen Mängeln bei ihrer Ernährung sollten Ergänzungen nur nach einer professionellen Beratung einnehmen, raten die Experten. Die meisten Menschen erhalten die Vitamine und Mineralstoffe, die sie benötigen, wenn sie einfach auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Nahrungsergänzungsmittel in zu hohen Dosen zu sich zu nehmen, kann sogar schädlich für die menschliche Gesundheit sein, warnen die Forscher. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.