Im Allgemeinen wird zur Verbesserung der Gesundheit oft empfohlen, mehr Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Ballaststoffe können allerdings von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen, wobei die Darmflora einen wesentlichen Einfluss.
In einer neuen Studie untersuchten Fachleute der Cornell University, welche Faktoren die Reaktion der Darmflora auf eine Nahrungsergänzung mit resistenter Stärke vorhersagen. Die Ergebnisse sind in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Gut Microbes“ veröffentlicht.
Was ist resistente Stärke?
Als resistente Stärke werden Ballaststoffe bezeichnet, die zum Beispiel in Brot, Müsli, grünen Bananen, Vollkornnudeln, braunem Reis und Kartoffeln vorkommen.
Es war bisher unklar, welche Faktoren die Reaktion auf resistente Stärke vorhersagen, erläutern die Forschenden. Dies versuchten die Fachleute nun an ursprünglich 76 Personen zu klären, von denen aber lediglich 59 die Studie beendeten.
Die Teilnehmenden wurden von den Forschenden angewiesen, für jeweils zehn Tage resistente Stärke vom Typ 2, resistente Stärke vom Typ 4 oder verdauliche Stärke zu sich zu nehmen. Während jeder Behandlungsperiode sammelten die Forschenden Stuhl- und Speichelproben und protokollierten die Ernährung der Teilnehmenden.
Die Rolle der Darmflora bei Ballaststoffen
Auf diese Weise konnte das Team die Darmmikroben identifizieren, die sich als Reaktion auf zwei verschiedene Arten resistenter Stärke verändern. Außerdem stellten die Forschenden fest, dass alle Menschen unterschiedlich auf den Verzehr von resistenter Stärke reagieren.
Es gibt Menschen, die vom Verzehr resistenter Stärke gesundheitlich profitieren, aber auch solche, bei denen sich der Verzehr kaum oder gar nicht auswirkt, berichten die Fachleute. Dies scheine auf die Vielfalt und Zusammensetzung der Darmflora zurückzuführen zu sein.
Seit Jahrzehnten wird bereits empfohlen, mehr Ballaststoffe zu essen, allerdings nehmen weniger als zehn Prozent der Menschen die empfohlene Tagesmenge zu sich, fügt die Medizinerin in einer Pressemitteilung hinzu.
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Um die Menschen zu ermutigen, mehr Ballaststoffe zu sich zu nehmen, könne es ratsam sein, individuelle Daten über jede Person zu sammeln und sie dann darüber zu informieren, welche der vielen verschiedenen Ballaststoffe für sie besonders vorteilhaft sind und daher konsumiert werden sollten.
Die Ergebnisse deuten insgesamt darauf hin, dass die Ballaststoffaufnahme auf die individuelle Darmflora zugeschnitten sein sollten, und legen die Vermutung nahe, dass eine gezielte Ernährung zur Optimierung der Vorteile von Ballaststoffen wie resistenter Stärke hilfreich sein könnte. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Sri Lakshmi Sravani Devarakonda, Dorothy K. Superdock, Jennifer Ren , Lynn M. Johnson, Angela C. Poole, et al.: Gut microbial features and dietary fiber intake predict gut microbiota response to resistant starch supplementation; in: Gut Microbes (veröffentlicht 24.06.2024), Gut Microbes
- Cornell University: Should you eat more dietary fiber? New study says it depends. (veröffentlicht 25.06.2024), Cornell University
Wichtiger Hinweis:
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