Bestimmte Probiotika scheinen die Darmflora so zu verändern, dass sich trotz fettreicher Ernährung keine nicht-alkoholische Fettleber entwickelt. Gleichzeitig gibt es auch Hinweise auf eine positive Wirkung bei Autismus.
In einer neuen Studie untersuchten Forschende der Jinan University in China, inwiefern ein neuer Probiotikastamm durch Modulation der Darmflora Ratten vor einer nichtalkoholischen Fettleber schützen kann. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Food Bioengineering“ nachzulesen.
Folgen der nicht-alkoholischen Fettleber
Die nicht-alkoholische Fettleber ist eine weltweit verbreitete Erkrankung mit schwerwiegenden Folgen für die Gesundheit, die beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Leberkrebs begünstigt.
Bisher gibt es leider nur wenige Therapiemöglichkeiten zur Behandlung der nicht-alkoholischen Fettleber. Die neue Studie zeigt nun, dass Bifidobacterium lactis Probio-M8 (M8), ein neuer probiotischer Stamm, der aus menschlicher Muttermilch isoliert wurde, Ratten trotz fettreicher Ernährung vor einer nicht-alkoholischen Fettleber schützt.
Die Studie umfasste vier Gruppen von Ratten. Eine Gruppe erhielt eine normale Ernährung, die zweite Gruppe eine normale Ernährung mit dem neuen Probiotikum, die dritte Gruppe erhielt eine fettreiche Ernährung und die vierte Gruppe eine fettreiche Ernährung zusammen mit Bifidobacterium lactis Probio-M8.
Nach insgesamt zehn Wochen untersuchte das Team verschiedene hepatische morphologische Veränderungen und biochemische Indikatoren der Tiere.
Neue Probiotika reduziert Leberschäden
Die Ergebnisse der Studie zeigen laut den Forschenden, dass die Verabreichung der neuen Probiotika zu einer effektiven Verbesserung der Fettleber und der Leberschäden bei Ratten beitrug, die eine fettreiche Ernährung zu sich nahmen.
Bei der Analyse der Darmmikrobiota sei deutlich geworden, dass das Probiotikum Bifidobacterium lactis Probio-M8 die Zusammensetzung der Darmflora moduliert, was mit einer Zunahme von Bifidobacterium und einer Abnahme von Bilophila, Lachnoclostridium, GCA-900066225 und Phascolarctobacterium bei Tieren mit fettreicher Ernährung verbunden war, berichtet das Team.
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Bifidobacterium lactis Probio-M8 hilft bei Autismus
Die allgemeine positive Wirkung von Bifidobacterium lactis Probio-M8 wird auch durch die Ergebnisse einer Studie aus dem Dezember des letzten Jahres untermauert. Darin wurde festgestellt, dass die Behandlung mit Probio-M8 Autismus bei Mäusen durch eine Optimierung der Darmflora und eine Verbesserung des Stoffwechsels lindert.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Bifidobacterium lactis Probio-M8 bei einer fettreichen Ernährung vor einer nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung schützen könnte, wobei dies im Zusammenhang mit einer Modulation der Darmmikrobiota zu sehen ist. So verbessert das neue Probiotikum die Darmflora, wodurch auch positive Effekte in anderen Bereichen wie beispielsweise bei Autismus auftreten können. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Wen Fan, Kairui Tang, Yuanjun Deng, Chuiyang Zheng, Maoxing Pan, et al.: Bifidobacterium lactis Probio-M8 prevents nonalcoholic fatty liver disease in high-fat diet-fed rats: The potential role in modulating gut microbiota; in : Food Bioengineering (veröffentlicht 21.01.2024), Food Bioengineering
- Zhuangzhuang Miao, Lin Chen, Yong Zhang, Jiachao Zhang, Heping Zhang: Bifidobacterium animalis subsp. lactis Probio-M8 alleviates abnormal behavior and regulates gut microbiota in a mouse model suffering from autism; in: mSystems (veröffentlicht 18.12.2023), mSystems
Wichtiger Hinweis:
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