Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen. Um das Erkrankungsrisiko zu reduzieren ist es unter anderem wichtig, Übergewicht zu vermeiden, sich regelmäßig zu bewegen, Tabak zu meiden und den Alkoholkonsum zu begrenzen. Auch die Ernährung spielt hier eine wichtige Rolle. In einer Studie hat sich nun gezeigt, dass der Verzehr von Blattgemüse dazu beitragen könnte, das Darmkrebsrisiko zu senken.
Eine erhöhte Aufnahme von Folat (Folsäure beziehungsweise Vitamin B9) – das in Blattgemüse wie Spinat, Kohl und Brokkoli enthalten ist – könnte dazu beitragen, das Darmkrebsrisiko zu reduzieren. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die in der Fachzeitschrift „The American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlicht wurde.
Folat zur Darmkrebsprävention
In der Studie stellten Forschende unter Leitung von Dr. Konstantinos Tsilidis von der School of Public Health am Imperial College London fest, dass bei Menschen, die höhere Mengen an Folat über die Nahrung zu sich nahmen, die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, verringert wurde.
Das Risiko sank demnach um sieben Prozent bei 260 Mikrogramm mehr Folat. Diese Menge entspricht 65 Prozent der täglich empfohlenen Menge (400 Mikrogramm).
Wie es in einer Mitteilung heißt, stützen diese Ergebnisse die Hypothese, dass Folat zur Darmkrebsprävention wirksam sein könnte, auch schon bei regelmäßiger Zufuhr, die über die Ernährung erreicht werden kann.
„Wenn es um Darmkrebs geht, können Menschen eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um ihr Risiko zu verringern, einschließlich einer abwechslungsreichen Ernährung – reich an Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und Bohnen – was die Ergebnisse dieser Studie unterstützt“, so Dr. Tsilidis, Dozent für Krebsepidemiologie und -prävention am Imperial College London.
„Die potenziellen gesundheitsschützenden Vorteile von Vitamin B9 werden in dieser großen Studie nachgewiesen. Die Studie ergab auch einige vielversprechende Erkenntnisse darüber, wie Folsäure das Krebsrisiko beeinflussen könnte, einschließlich verschiedener Gene, aber dies muss noch weiter untersucht werden.“
Folatreiche Lebensmittel
Folat kommt in vielen Lebensmitteln vor. Gute Quellen sind Spinat, Kohl, Brokkoli, Sonnenblumenkerne, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Linsen und Bohnen sowie Obst, insbesondere Zitrusfrüchte wie Orangen.
Folat ist auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Folsäure erhältlich. Folat und Folsäure sind entscheidend für die Produktion roter Blutkörperchen und besonders wichtig für Frauen, die schwanger sind oder schwanger werden möchten.
In der neuesten Studie analysierten die Forschenden Daten von mehr als 70.000 Personen aus 51 Studien. Sie untersuchten Wechselwirkungen zwischen häufigen genetischen Varianten und Nahrungsfolat, der Verwendung von Folsäurepräparaten und Gesamtfolat im Zusammenhang mit dem Darmkrebsrisiko.
Sie fanden außerdem heraus, dass insbesondere ein Bereich des Genoms den Zusammenhang von Folsäurepräparaten mit dem Darmkrebsrisiko verändern kann. Sie betonen jedoch, dass weitere Forschung erforderlich sei, um die beteiligten Gene und ihren Einfluss genau zu bestimmen.
Unterstützung der allgemeinen Gesundheit
„Interessanterweise wurde in dieser Studie die schützende Wirkung bei der üblichen Aufnahme von Folat über die Nahrung beobachtet, was ein weiterer Beweis für die Bedeutung folatreicher Lebensmittel als Teil einer gesunden, ausgewogenen Ernährung ist“, so Dr. Helen Croker, stellvertretende Direktorin für Forschung und Politik beim World Cancer Research Fund.
Matt Lambert, Ernährungsberater und Gesundheitsinformationsmanager beim World Cancer Research Fund, erklärt: „Diese Studie bestätigt, was wir seit Jahren sagen – dass eine gesunde Ernährung mit Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten dazu beitragen kann, das Krebsrisiko zu senken.“
Folat, das in einer Vielzahl von Lebensmitteln enthalten ist, darunter auch grünes Blattgemüse, wird nicht nur mit einem verringerten Darmkrebsrisiko in Verbindung gebracht, sondern unterstützt bei regelmäßiger Einnahme auch unsere allgemeine Gesundheit. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Imperial College London: Largest study of its kind shows leafy greens may decrease bowel cancer risk, (Abruf: 11.02.2024), www.imperial.ac.uk
- Emmanouil Bouras, Andre E. Kim, Yi Lin, et al.: Genome-wide interaction analysis of folate for colorectal cancer risk; in: The American Journal of Clinical Nutrition, (veröffentlicht: 26.08.2023), ajcn.nutrition.org
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