Mückenstiche: Was verschafft Linderung?
Mückenstiche sind zunächst nichts schlimmes, jedoch kann der Juckreiz durchaus zur Qual werden und aufgekratzte Mückenstiche bieten Keimen eine Eintrittspforte in den Körper. Wichtig ist es daher, trotz Juckreiz nicht zu kratzen. Verschiedene Maßnahmen können zur Linderung der Mückenstiche beziehungsweise des Juckreizes beitragen.
Kühlen, kühlen kühlen
Bei einem Mückenstich ist das A und O, sofort zu kühlen. Womit, ist relativ unwichtig.
So kann das mit einem Kühlpack aus der Gefriertruhe sein, das eingewickelt in ein Tuch, auf den Stich gebracht wird. Aber auch das Einreiben mit einem Eiswürfel hilft. Ebenso kann einfach das Abspülen mit kaltem Wasser helfen oder der Stich wird mit einem feuchten Umschlag bedeckt.
Notfalls hilft auch das Auflegen eines ganz normalen Löffels oder eines Messerrückens. Des Weiteren können Gurkenscheiben, Zitronenscheiben, eine aufgeschnittene Zwiebel oder ein in Essig oder Alkohol getränktes Tuch dafür sorgen, dass die Schwellung zurückgeht.
Wer eine Aloe pflanze in der Nähe hat, kann ein Stück abbrechen und das heraustropfende Gel auf den Stich streichen. Kühlend wirkt auch Pfefferminze. Entweder ein Pfefferminzblatt auflegen oder einen Tropfen ätherisches Pfefferminzöl auftupfen. Im Notfall hilft aber auch Spucke – zwar nur kurz, aber besser als nichts.
Eiweiße zerstören
Nach dem Kühlen helfen Geräte, die durch das Abgeben von Hitze die von der Mücke abgegebenen Eiweiße zerstören. Dies hilft sehr gut gegen den Juckreiz und die Geräte sind mittlerweile so klein, dass sie in jede Handtasche passen. Auch für Kinder ist die Anwendung geeignet. Selbst bei Mückenstichen, die schon ein paar Tage zurückliegen, ist die Anwendung der Stifte hilfreich.
Wer so ein Gerät nicht besitzt kann auch einen Löffel erwärmen und auf den Stich pressen oder heißes Wasser über den Stich laufen lassen – aber Vorsicht mit der Temperatur, sonst besteht Verbrennungsgefahr.
Homöopathie zur Linderung?
Auch die Homöopathie hält Mittel gegen Mückenstiche bereit. Dazu gehören Apis mellifica und Rhus toxicodendron. Apis mellifica, auf deutsch die Honigbiene, hilft nicht nur bei Bienenstichen, sondern auch bei Mückenstichen. Das homöopathische Mittel wird gelutscht, kann aber auch zusätzlich äußerlich verwendet werden. Dazu löst man in etwas abgekochtem Wasser ein paar Kügelchen auf und benetzt damit immer wieder den Mückenstich.
Bei massivem Juckreiz der Mückenstiche kann Rhus toxicodendron Anwendung finden. Dies ist ein homöopathisches Mittel, das bei jeder Art von Juckreiz helfen soll. Es wird ebenso oral, als auch äußerlich angewandt.
Verfärbt sich der Mückenstich, wird bläulich, schwillt massiv an und tut weh, dann ist Ledum palustre das Mittel der Wahl. Dies kann ebenso oral und äußerlich genutzt werden.
Schüßler Salze gegen Mückenstiche
Wer lieber zu Schüßler Salzen greift, findet auch hier Mittel, die gegen Mückenstiche helfen sollen. Bei massiver Schwellung ist dies Nr. 8 Natrium chloratum D6, das eingenommen wird, aber auch äußerlich als Brei angewandt werden kann. Aus ein bis zwei Tabletten wird hierfür mit ein wenig Wasser ein Brei hergestellt, der dann auf den Mückenstich aufgebracht wird. Das Ganze sollte dann richtig antrocknen, bevor es mit Wasser wieder abgewaschen wird.
Ist der Mückenstich gerötet und vielleicht entzündet, kann das Salz Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12 zum Einsatz kommen, wobei die Anwendung dieselbe ist wie bei der Nr. 8. Beide Salze sind auch als Salbe oder als Gel in der Apotheke verfügbar.
Aromaöle gegen Schwellung und Juckreiz
Die richtigen Aromaöle helfen auch gegen Mückenstiche. Das wichtigste hierbei ist Lavendel. Dies wird ganz vorsichtig auf den Stich aufgebracht. Damit nimmt die Schwellung ab, es hilft gegen die Entzündung und der Juckreiz wird gemildert.
Wie bereits erwähnt, ist das Pfefferminzöl auch eine Möglichkeit – vor allem, um den Mückenstich zu kühlen. Und Teebaumöl, ein absoluter Allrounder, kann ebenfalls gegen Mückenstiche angewandt werden.
Am einfachsten sind die Öle in Form eines sogenannten Roll-ons nutzbar. Dieser kann bequem in der Handtasche mit dabei sein und bei Bedarf zum Einsatz kommen.
Hanfsalbe
Mittlerweile existieren die verschiedensten Produkt aus Hanf die frei verkäuflich, weil THC frei sind. So ist auch eine Hanfsalbe eine gute Wahl ist gegen Mückenstiche.
Weitere Tipps für unterwegs
Wer unterwegs in der Natur ist, kann einfach ein Gänseblümchen pflücken und dies auf dem Stich zerreiben. Des Weiteren helfen Spitzwegerichblätter. Der dabei austretende Saft wirkt anti-entzündlich.
Und wer lieber zur Chemie greift, besorgt sich ein Gel, das ein Antihistaminikum enthält. Nur durch Erfahrungsberichte belegt ist indes das Anwenden von sogenannten Mückenpflastern, die eine rein mechanische Wirkung haben. (sw)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cordula Lebert, Egid Strehl: Checkliste Hausapotheke; Govi Verlag, 2020
- Boericke, William: Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen: Materia medica und Repertorium, Grundlagen und Praxis, Narayana Verlag, 2011
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.