Diabetiker sind durch Herzinfarkte besonders gefährdet
Wenn Menschen an Diabetes erkrankt sind, leidet auch ihre allgemeine Gesundheit aufgrund der Erkrankung. So können andere gesundheitliche Risiken hinzukommen. Forscher fanden jetzt heraus, dass Menschen mit Diabetes ein um etwa 50 Prozent höheres Risiko für Herzinfarkte mit Todesfolge haben.
Wissenschaftler von der britischen University of Leeds stellten jetzt bei einer Untersuchung fest, dass Diabetiker ein um etwa 50 Prozent höheres Risiko haben, an den Folgen eines Herzinfarktes zu versterben, verglichen mit Menschen ohne die Erkrankung. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Journal of Epidemiology and Community Health“.
Studie untersuchte 700.000 Menschen
Die Studie der Forscher aus Großbritannien untersuchte etwa 700.000 Menschen. Darunter waren auch 121.000 Probanden mit Diabetes, die zwischen 2003 und 2013 mit einem Herzinfarkt in ein Krankenhaus eingewiesen wurden, sagen die Experten. Nach der Berücksichtigung der Auswirkungen von Alter, Geschlecht, vorliegenden Erkrankungen und anderen Faktoren fanden die Forscher einen dramatischen Unterschied in der Überlebensrate nach einem Herzinfarkt.
Diabetiker versterben häufiger an Herzinfarkten
Bei Patienten mit Diabetes wurde jetzt eine um bis zu 56 Prozent erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen sogenannten ST-Hebungsinfarkt (STEMI) oder einen Herzinfarkt (eine vollständige Blockade der Koronararterie) festgestellt. Diabetiker verstarben zu 39 Prozent wahrscheinlicher, wenn sie einen NSTEMI-Infarkt (die Arterie teilweise blockiert) erlitten, verglichen mit ansonsten gesunden Menschen, erklären die Mediziner.
Diabetes führt zu mehr Herzinfarkten mit Todesfolge
Diese Ergebnisse liefern robuste Beweise dafür, dass Diabetes eine erhebliche langfristige Belastung für die Bevölkerung ist. Die Erkrankung führt dazu, dass mehr Menschen einen Herzinfarkt erleiden und dann auch an diesem versterben, sagt Forscher Chris Gale von der University of Leeds. Obwohl heutzutage mehr Menschen als je zuvor einen Herzinfarkt überleben, müssen wir trotzdem stärker auf die langfristigen Auswirkungen von Diabetes bei Herzinfarkten eingehen, fügt der Experte hinzu.
Spezialisten müssen in Zukunft besser zusammenarbeiten
Die Zusammenarbeit zwischen Kardiologen und Endokrinologen muss nach Ansicht der Forscher verbessert werden. Nur so könne sichergestellt werden, dass Patienten mit einem erhöhten Risiko immer die besten und wirksamsten Medikamente bekommen, erklären die Wissenschaftler. Mediziner wussten bereits, dass Menschen einen Herzinfarkt seltener überleben, wenn sie unter Diabetes leiden. Es war aber nicht klar, ob diese Beobachtung auf Diabetes zurückzuführen war oder ob andere Bedingungen das Risiko verstärken, erläutern die Autoren.
Ergebnisse führen zu neuen Präventions- und Behandlungsmethoden
Die Ergebnisse der neuen Studie zeigen als erste die negativen Effekte von Diabetes, bezogen auf das Überleben nach einem Herzinfarkt. Die Untersuchung unterstreicht die Notwendigkeit, neue Wege zu finden, um die koronare Herzkrankheit bei Menschen mit Diabetes zu verhindern, erläutern die Mediziner. Dadurch könne die Entwicklung neuer Behandlungen für das Überleben nach einem Herzinfarkt verbessert werden. Es gab bereits andere Studien bei denen eine Methode entwickelt wurde, die durch einen simplen Bluttest einen Herinfarkt vorhersagen sollen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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