Pommes von McDonald’s mit Rindfleischaroma
23.01.2015
Der Fastfood-Riese McDonald’s hat in den USA ein neues Video aus seiner Imagereihe „Our food. Your question" veröffentlicht, in dem die Herstellung der beliebten Pommes gezeigt wird. Demnach bestehen die Fritten nicht nur aus Kartoffeln, sondern aus zehn weiteren Zutaten, die zum Teil gesundheitsschädlich sind. So ist unter anderem ein Stoff namens Polydimethylsiloxan enthalten, der auch zur Gleitbeschichtung bei Kondomen verwendet wird.
McDonald’s verwendet bedenkliche Zusatzstoffe bei Pommes
Dass Fastfood nicht gesund ist, weiß fast jedes Kind. Wie ungesund es tatsächlich ist, zeigt McDonald’s selbst am Beispiel seiner Pommes mit einem Imagefilm, der zumindest in Europa für Abschreckung statt für Begeisterung sorgen könnte. Denn der Fastfood-Riese erläutert ganz selbstverständlich, dass eben nicht nur Kartoffeln – die sollen nach Angaben des Konzerns zumindest gentechnikfrei sein – sondern auch viele andere Zutaten enthalten sind, die teilweise im Verdacht stehen, stark gesundheitsgefährdend zu sein.
So ist unter anderem das als Lebensmittelzusatzstoff zugelassene Tertiär-Butylhydrochinon (TBHQ) enthalten, welches als Antioxidationsmittel eingesetzt wird. Viele Fette reagieren in Verbindung mit dem Sauerstoff in der Luft. Dadurch werden sie schnell ranzig und verderben leicht. TBHQ kann diesen Prozess verlangsamen und Lebensmittel auf diese Weise länger haltbar machen. Im Fall der Pommes von McDonald’s soll es die Haltbarkeit von hydriertem Sojabohnenöl verlängern, das in den USA auch verstärkt für die Herstellung von Biodiesel eingesetzt wird. Zwar gilt TBHQ als unbedenklich, jedoch ist von einem Konsum in großen Mengen abzuraten.
Polydimethylsiloxan (PDMS) ist ein weiterer Zusatzstoff, den McDonald’s für die Herstellung seiner Pommes einsetzt. PDMS zählt zu den Schaumverhütern, es beugt dem Schäumen von kochendem Öl vor. In geringeren Mengen gilt auch dieser Zusatzstoff als unbedenklich. Eine Überschreitung der Maximaldosis sollte aber auch hier vermieden werden. Der Stoff wird unter anderem in Arzneimittel gegen Kopfläuse, Blähbauch und anderen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts eingesetzt. Nicht zuletzt enthält die Gleitbeschichtung des Großteils der Kondome PDMS.
Erhalt der Farbe von Pommes zu Lasten der Gesundheit der Konsumenten?
Dinatriumhydrogenphosphat ist ein Natrium-Salz der Phosphorsäure, das in der Lebensmitteltechnik als Komplexbildner, Säureregulator und Schmelzsalz Anwendung findet. Im Fall der Pommes dient es dem Erhalt der Farbe. Anderenfalls könnten sie grau werden. Fraglich ist jedoch, ob den Fastfood-Kunden bewusst ist, dass sie dafür möglicherweise ein gesundheitliches Risiko in Kauf nehmen. Dinatriumhydrogenphosphat steht im Verdacht, Hyperaktivität, allergische Reaktionen und Osteoporose zu verursachen. Dennoch ist es als Zusatzstoff zugelassen.
Ein weiterer überraschender Zusatzstoff der McDonald’s-Fritten ist Rindfleischaroma aus hydrolysiertem Weizen und hydrolysierter Milch. Früher wurden Pommes nicht in Pflanzenöl sondern in Rindertalg frittiert. Um diesen Geschmack trotz pflanzlichem Öl zu erhalten, wird Rinderfleischaroma zugesetzt – für Vegetarier und Veganer in den USA sicherlich keine gute Nachricht.
Herstellung der McDonald’s-Pommes ist aufwendig
Eigentlich benötigt man für die Erstellung von Pommes lediglich Kartoffeln und Pflanzenöl. Wie bereits berichtet, benötigt der Fastfood-Gigant wesentlich mehr Zutaten, um den Fritten ihren typischen Geschmack zu verleihen. Das spiegelt sich auch in der Zubereitung wieder. Zunächst werden die Kartoffelstifte einmal in der Produktionsfabrik vorfrittiert, dann schockgefrostet und in die Filialen geliefert. Dort werden sie erneut frittiert, wenn der Kunde das Produkt bestellt.
Eine große Pommes hat 510 Kilokalorien. Das entspricht fast einem Viertel des Tagesbedarfs. Wenn man bedenkt, dass sich die wenigsten Besucher von Fastfood-Restaurants auf eine Portion Pommes beschränken, wird schnell klar, warum der regelmäßige Verzehr von Fastfood zu einer erheblichen Gewichtszunahme führen kann.
Hinweis: Die genannten Zutaten beziehen sich auf auf die Zusammensetzung der Pommes von McDonald’s in den USA. In deutschen Fritten des Fastfood-Riesens ist jedoch auch Dinatriumdiphosphat enthalten, wie die Online-Ausgabe von „Stern“ berichtet. Hier finden Sie die originalen Videos des Unternehmens: hier und hier. (ag)
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
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