Masern – Wann und wie Sie sich richtig impfen lassen sollten
Masern sind hochansteckende Viren. Vor allem Kinder zählen zu der Hauptrisikogruppe bei dieser Infektionskrankheit, die schwere Komplikationen und entsprechende Folgeerkrankungen verursachen kann, welche schlimmstenfalls tödlich enden. Die ungefährliche und unkomplizierte Impfung schützt Kinder und Erwachsene mit großer Sicherheit vor den Masern. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) gibt Auskunft über den richtigen Zeitpunkt einer Masernimpfung.
Die STIKO rät, die Impfung gegen Masern mit einem Kombinationsimpfstoff durchzuführen. Der sogenannte MMR-Impfstoff schütze außer vor Masern auch vor Mumps und Röteln. Laut STIKO sollten bereits Babys zwei Masernimpfungen erhalten. Die erste Impfung sollte in der Regel im Alter von 11 bis 14 Monaten erfolgen. Die zweite Impfung erfolgt dann bis zum Ende des zweiten Lebensjahres. Mit dieser Methode erreiche man den frühestmöglichen Impfschutz. In besonderen Fällen könne die erste MMR-Impfung auch schon ab dem neunten Monat erfolgen, wenn das Kind Kontakt zu Masernkranken hatte oder wenn eine Aufnahme in einer Gemeinschaftseinrichtung, wie zum Beispiel einer Kindertagesstätte, bevorsteht. In diesem speziellen Fall müsse die zweite MMR-Impfung bereits zu Beginn des zweiten Lebensjahres gegeben werden.
Nicht nur Kinder sollten sich impfen lassen
Nach Angaben der STIKO ist eine einmalige Impfung gegen Masern mit einem MMR-Impfstoff für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Impfung in der Kindheit empfehlenswert. Dies gilt insbesondere für Personen, die im Gesundheitsdienst, in der Betreuung oder in Gemeinschaftseinrichtungen arbeiten. Eine Impfung während oder kurz vor einer Schwangerschaft führe zwar nicht zu einem höheren Risiko von angeborenen Fehlbildungen, die STIKO rät Frauen jedoch nicht dazu, sich einen Monat vor oder während einer Schwangerschaft impfen zu lassen. In der Stillzeit hingegen sei eine MMR-Impfung unbedenklich. Nach der Impfung können bei manchen Personen sogenannte Impfmasern auftreten, die eventuell auch von Fieber begleitet werden. Diese mögliche Nebenwirkung ist aber nicht ansteckend.
Warum sind Masern gefährlich?
Das Morbillivirus ist der Erreger der Masern und gehört zu den Paramyxoviren. Es handelt sich um behüllte Viren mit einem helikalen Kapsid. Die Infektionskrankheit ist nicht nur hoch ansteckend, sie wird auch in vielen Fällen von Komplikationen begleitet. Häufig auftretende Komplikationen sind das Auftreten von Mittelohr- oder Lungenentzündungen. In sehr selten Fällen kann sich aus einer Masernerkrankung auch eine Enzephalitis, also eine Hirnhautentzündung, entwickeln. Im schlimmsten Fall, der allerdings nur sehr selten auftritt, entsteht eine subakute sklerosierende Panenzephalitis als Spätfolge der Masern. Diese entzündliche Erkrankung des Gehirns tritt in der Regel erst vier bis zehn Jahre nach einer Masernerkrankung auf und verläuft tödlich. Mehr zum Thema Masern finden Sie im Artikel Zahl der Masern-Fälle in Deutschland stark steigend. (fp)
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