Viele Umweltfaktoren haben einen erheblichen Einfluss auf das Demenzrisiko. So tragen unter anderem verschmutzte Luft, Lärmbelastung und das Wohnen in der Nähe von Hauptverkehrsstraßen zu einem deutlich erhöhten Demenzrisiko bei.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of Georgia in den USA wurde der Zusammenhang zwischen verschiedenen Umweltfaktoren, dem Rückgang der kognitiven Fähigkeiten und dem Demenzrisiko untersucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Ageing Research Reviews“ nachzulesen.
Umweltverschmutzung belastet die Gesundheit
Die zunehmende Umweltverschmutzung führt zu zahlreichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen und erhöht auch das Risiko eines vorzeitigen Todes. So hat beispielsweise eine frühere Studie bereits gezeigt, dass die Umweltverschmutzung jedes Jahr über neun Millionen Tote fordert.
Um den Einfluss der Umweltverschmutzung auf die kognitiven Fähigkeiten und das Demenzrisiko zu bestimmen und mögliche Umweltfaktoren zu identifizieren, die das Demenzrisiko beeinflussen, analysierte das Team nun in einer systematischen Übersichtsarbeit die Ergebnisse von 54 früheren Studien und führte eine Meta-Analyse mit insgesamt 21 Studien durch.
Feinstaub und dem Wohnen an Hauptstraßen
Dabei zeigte sich, dass das Wohnen in der Nähe von Hauptverkehrsstraßen mit einem um etwa zehn Prozent erhöhten Risiko für die Entwicklung von Demenz verbunden ist, berichtet das Forschungsteam. Die Exposition gegenüber Feinstaub in der Luft, beispielsweise durch Fahrzeuge und Industrieemissionen, habe das Demenzrisiko ebenfalls deutlich erhöht.
Weitere relevante Ummweltfaktoren, die das Demenzrisiko erhöhen, seien zum Beispiel hohe Belastungen mit Stickstoffoxid und Lärm.
Vorteilhafte Umweltfaktoren
Demgegenüber können regelmäßige Aufenthalte in Parks und an Gewässern das Risiko eines kognitiven Rückgangs signifikant reduzieren, erläutern die Forschenden. Gleiches gelte für nahegelegene Lebensmittelgeschäfte, Gemeindezentren und medizinische Versorgungseinrichtungen.
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„Der größte Vorteil dieser Studie ist die Quantifizierung des Zusammenhangs zwischen bestimmten Faktoren und der kognitiven Gesundheit“, erläutert die Studienautorin Suhang Song in einer aktuellen Pressemitteilung.
So könnten die Daten der Studie bei der Stadtplanung helfen, um mehr Gemeinden zu schaffen, die die kognitive Gesundheit fördern und vor Demenz schützen. Gut zugängliche Parks, Seen und Wälder bieten hier einen vielversprechenden Ansatz zur Demenzprävention. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Linlin Da, Xia Song, Zimu Jia, Nicholas Gary Lamont Myers, Jin Sun, et al.; Objectively measured environmental features and their association with cognition and dementia: A systematic review and meta-analysis; in: Ageing Research Reviews (veröffentlicht Februar 2025), Ageing Research Reviews
- Richard Fuller, Philip J Landrigan, Kalpana Balakrishnan, Glynda Bathan, Stephan Bose-O'Reilly, et al.: Pollution and health: a progress update; in: The Lancet Planetary Health (veröffentlicht Juni 2022), The Lancet Planetary Health
- University of Georgia: Uncovering dementia’s environmental triggers (veröffentlicht 07.03.2025), University of Georgia
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.