Demenz wird bei vielen Betroffenen erst spät erkannt
In unserer älter werdenden Gesellschaft erhält Demenz eine immer größere Bedeutung. Forscher berichten nun, dass offenbar wesentlich mehr Menschen davon betroffen sind, als bislang angenommen. Die Krankheit wird oft erst zu spät erkannt.
Viele Demenz-Patienten hatten keine entsprechende Diagnose
Laut einer Studie der Universitäten Rostock und Greifswald leiden viel mehr ältere Menschen unter einer Demenz als bisher angenommen. Einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa zufolge teilten die Unikliniken mit, dass gleichzeitig festgestellt worden sei, dass fast alle Patienten mit einer diagnostizierten Demenz auch Probleme mit der korrekten Einnahme ihrer Medikamente haben. Die Wissenschaftler untersuchten für ihre Studie insgesamt 630 über 70-jährige Frauen und Männer aus ganz Mecklenburg-Vorpommern, die schon bei Hausärzten in Behandlung waren und unter Gedächtnisproblemen litten. Ein trauriger Fakt sei, dass 40 Prozent der Patienten, die für die Studie gewonnen wurden, keine Demenz-Diagnose hatten, jedoch daran erkrankt waren.
Zahl der Demenzkranken wird steigen
Bundesweit leiden nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft rund 1,5 Millionen Menschen an Demenz. Die Zahl der Demenzkranken wird enorm steigen hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor kurzem gewarnt. Schätzungen zufolge könnte sich die Zahl der Erkrankten bis zum Jahr 2050 verdoppeln, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt. Gesundheitsexperten meinen, dass eines Tages eine wirksame Therapie zur Verfügung stehen wird, noch sei aber unklar wann. Daher wird empfohlen, vorhandene Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung zu nutzen. So sei es zum Beispiel bekannt, dass die Behandlung von Diabetes und Bluthochdruck das Risiko an einer Demenz zu erkranken senkt. Älteren Untersuchungen zufolge könnte Altersdemenz durch die Einnahme von Vitamin B vermindert werden.
Laut einer kürzlich vorgestellten Studie kann eine gesunde Darmflora das Gehirn gesund halten und somit möglicherweise auch den Verlauf von Hirnerkrankungen wie Alzheimer und Multipler Sklerose (MS) beeinflussen. (ad)
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