Führen Depressionen zu Schlaganfällen und Herzerkrankungen?
Mit zunehmender Schwere von erlebten Depressionen erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass betroffene Menschen eine Herzerkrankung oder einem Schlaganfall erleiden.
Bei einer aktuellen Untersuchung wurde festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Herzerkrankung oder einen Schlaganfall durch die Schwere von Depressionen beeinflusst wird. Die Ergebnisse der Studie wurden bei den diesjährigen Scientific Sessions der American Heart Association in Philadelphia vorgestellt.
Werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch unser Wohlbefinden beeinflusst?
Die Schwere der Depression einer Person kann ihre Wahrscheinlichkeit erhöhen, an einer Herzerkrankung oder einem Schlaganfall zu erkranken. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind von einer Vielzahl von Aspekten der Gesundheit und des Wohlbefindens beeinflusst und mit ihnen verbunden”, berichtet Studienautor Dr. Yosef M. Khan der National Director of Health Informatics and Analytics der American Heart Association in einer Pressemitteilung.
Zusammenhang zwischen schweren Depressionen und Herzerkrankungen?
Die Forschenden fanden heraus, dass das Ausmaß von Depressionen stark mit dem Auftreten von Herzerkrankungen und Schlaganfällen verbunden war. Der Zusammenhang blieb auch dann bestehen, wenn andere Faktoren berücksichtigt wurden, welche das Risiko ebenfalls beeinflussen könnten, einschließlich Alter, Einkommen, Bildung und Geschlecht.
Teilnehmende der Studie kamen ausschließlich aus den USA
Bei der Studie wurde der Zusammenhang zwischen Depressionen und nicht-tödlichen Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit, Angina, überlebtem Herzinfarkt oder Schlaganfall bei erwachsenen Menschen in den USA ab dem Alter von zwanzig Jahren untersucht.
Daten von mehr als 11.000 Menschen wurden für die Studie ausgewertet
Mit der Hilfe von Fragebögen, welche im Rahmen der National Health and Nutrition Examination Surveys (NHANES) ausgefüllt wurden, konnten mehr als 11.000 Erwachsene mit diagnostizierter Depression identifiziert werden. Von den Teilnehmenden gaben etwa 1.200 Menschen an, dass bei ihnen auch eine Herzkrankheit oder ein Schlaganfall diagnostiziert wurde.
Schwere von Depressionen beeinflusst Herzerkrankung und Schlaganfälle massiv
Die Analyse zur Quantifizierung des Zusammenhangs zwischen Depressionen, nicht-tödlichen Herzerkrankungen und Schlaganfällen ergab schließlich, dass sich mit jedem weiteren Anstieg der Kategorie von Depression (leicht, mittel, mittelschwer und schwer) auch das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle um 24 Prozent erhöhte.
Verbesserte Richtlinien sollten entworfen werden
Die Auswirkungen einer solchen Erhöhung sind enorm. Durch das Verständnis des Zusammenhangs und des Ausmaßes der Auswirkungen könnten in Zukunft verbesserte Richtlinien und Strategien zur Verringerung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zur Stärkung der psychischen Gesundheit erstellt werden, hoffen die Forschenden.
Weitere Forschung ist nötig
Durch eine schnelle Diagnose und die richtige Behandlung von psychischen Erkrankungen könnten betroffene Personen besser vor Herzerkrankungen und Schlaganfällen geschützt werden. Weitere Studien sind notwendig, um festzustellen, ob Depressionen Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen Depressionen zur Folge hat, fügen die Forschenden hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Strong link found between level of depression and heart disease, stroke, in American Heart Association (Abfrage: 11.11.2019), American Heart Association
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.