Depressive Verstimmung im Winter überstehen: Aktiv und gut gelaunt durch den Winter
Die Sonne scheint kaum, die Tage werden kürzer und dunkler. Für viele Menschen bringt die Winterzeit nicht nur trübes Wetter, sondern auch eine trübe Stimmung mit sich. In den dunkleren Monaten ist es möglich, einen „Winterblues“ oder sogar eine richtige Depression zu bekommen. Müdigkeit, Lustlosigkeit und bedrückte Stimmung sind typische depressive Symptome. Jeder vierte Bürger in Deutschland leidet im Winter unter diesen Beeinträchtigungen, fühlt sich traurig und unmotiviert. Eine Beratung in der Apotheke kann Menschen, die anfällig für Stimmungsschwankungen sind, über Behandlungsmöglichkeiten oder vorbeugende Maßnahmen aufklären. Eine richtige Depression gehört jedoch in jedem Fall in die Hände eines Arztes.
Winterblues oder echte Depression?
In den meisten Fällen treten die Symptome des „Winterblues“, also der depressiven Verstimmung, ab Anfang November auf.
Viele Menschen fühlen sich in der kälteren Jahreszeit oft müde und antriebslos. Ein gesteigerter Appetit auf Süßigkeiten zum Beispiel ist typisch für eine depressive Verstimmung im Winter. Über den Zucker versucht der Körper, sich mit Serotonin, dem „Glückshormon“, zu versorgen. Symptome einer depressiven Verstimmung gleichen auf den ersten Blick denen einer echten Depression. Die folgenden Symptome sind unverkennbare Anzeichen dafür, dass der „Winterblues“ in eine echte Depression übergegangen ist: Lustlosigkeit, Appetitlosigkeit, massive Schlafstörungen, das Gefühl der inneren Leere, Konzentrationsstörungen und eine gedrückte Stimmung.
„Im Unterschied zur depressiven Verstimmung treten die Symptome bei einer Depression stärker und häufiger auf“ klärt Dr. Richard Klämbt, Präsident der Apothekerkammer Bremen, auf. „Wichtig ist, bei einer vermuteten Depression auf jeden Fall einen Facharzt zu konsultieren, um Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten zu klären.“
Behandlung der depressiven Verstimmung
Zur Behandlung einer depressiven Verstimmung wird unter anderem Johanniskraut eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein pflanzliches Mittel, das sowohl bei schwachen und mittelschweren Depressionen als auch bei depressiven Verstimmungen zur Anwendung kommt. Johanniskraut steigert die Lichtempfindlichkeit der Haut, weshalb Patienten Sonnenstrahlen nur in Maßen genießen und das Solarium meiden sollten. Die Heilpflanze ist Bestandteil vieler Fertigarzneimittel.
Es ist wichtig, genau auf die Dosierung zu achten, da einige Produkte keine Extrakte enthalten und somit wesentlich niedriger dosiert sind. Allerdings ist eine gewisse Dosierung nötig, um eine spürbare Wirkung zu erzielen. Da eine Selbstbehandlung mit Risiken verbunden ist, ist es immer sinnvoll, einen Arzt oder Apotheker um Rat zu fragen. „Patienten sollten zudem geduldig sein und nicht zu früh mit der Einnahme wieder aufhören, denn die erste Wirkung setzt erst nach etwa zwei bis vier Wochen ein“, so Präsident Richard Klämbt.
Tipps für den Alltag
Bei leichten Fällen von depressiver Verstimmung können kleine Veränderungen im Alltag vorgenommen werden. Tageslicht zum Beispiel beeinflusst die Laune positiv. Auch wenn es wolkig ist, kurbelt das Tageslicht die Serotoninausschüttung an. Ein 30-minütiger Spaziergang ist bereits ausreichend. Auch sportliche Aktivitäten erhöhen die Produktion von Glückshormonen. Zusätzlich wirkt eine gesunde Ernährung gegen depressive Verstimmungen und Stress.
Südfrüchte wie Orangen, Bananen und Mandarinen enthalten viele Vitamine und liefern somit viel Energie für den Tag. Ebenso kann der Mangel an Vitamin D Grund für eine depressive Verstimmung sein. Aus diesem Grund sollten Menschen, die sich depressiv fühlen, mit Hilfe einer Blutuntersuchung beim Hausarzt ihre Vitamin-D-Werte checken lassen. „Wer sich depressiv verstimmt fühlt, sollte sich in der Apotheke oder beim Hausarzt über die Behandlungsmöglichkeiten informieren“, empfiehlt Klämbt. „Mit einer echten Depression sollten Betroffene jedoch unbedingt zum Arzt gehen“, betont er zudem. Bei einer depressiven Verstimmung ist Geduld angesagt. Viele Menschen haben diese Krankheit schon überstanden – also, durchhalten!
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.