Wie wirkt sich die Ernährung auf das Krebsrisiko aus?
Es gibt schon seit längerer Zeit immer wieder Diskussionen darüber, wie sich der Verzehr von rotem Fleisch auf die menschliche Gesundheit auswirkt. Natürlich gibt es Menschen, welche schon etliche Jahre rotes Fleisch zu sich nehmen, ohne negative Auswirkungen zu erleben. Allerdings gibt es Kritiker, welche der Meinung sind, dass rotes Fleisch dem menschlichen Körper erheblichen Schaden zufügt. Forscher fanden jetzt heraus, dass der Verzicht auf rotes Fleisch bei der Ernährung dazu führt, dass das Krebsrisiko signifikant reduziert wird.
Die Wissenschaftler der University of Leeds und der University of the Basque Country in Spanien stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass der Verzehr von rotem Fleisch das Krebsrisiko stark erhöht, insbesondere das Risiko für eine bestimmte Art von Darmkrebs. Die Experten veröffentlichten ihre Ergebnisse in der englischsprachigen Fachzeitschrift „International Journal for Cancer“.
Forscher analysieren die Daten von 32.147 Frauen
Bei der Studie untersuchten die Mediziner die Auswirkung des Verzehrs von rotem Fleisch, Geflügel, Fisch und vegetarischer Ernährung auf das Risiko für die Entstehung von Dickdarm- und Mastdarmkrebs. Dafür sammelten die Forscher die Daten von 32.147 Frauen im Alter von 35 bis 69 Jahren in England, Wales und Schottland, welche an der britischen Women’s Cohort Study teilgenommen haben. Durchschnittlich wurden die Teilnehmerinnen über einen Zeitraum von 17 Jahren medizinisch überwacht. Nach der Beurteilung der Ernährung der Frauen untersuchten die Forscher vier häufige Essgewohnheiten.
Teilnehmerinnen wurden in vier Gruppen unterteilt
Bei der Studie wurden die Probanden als Vegetarier eingestuft, wenn sie weniger als einmal in der Woche rotes Fleisch, Geflügel oder Fisch konsumierten. Als Fischesser wurden solche Teilnehmerinnen definiert, welche mindestens einmal pro Woche Fisch zu sich nahmen, dafür aber auf Geflügel und rotes Fleisch verzichteten. Probanden aus der Gruppe der Geflügelesser konsumierten einmal in der Woche Geflügel, durften Fisch zu sich nehmen, dafür aber kein rotes Fleisch essen. Konsumenten von rotem Fleisch wurden als diejenigen Teilnehmer definiert, welche mindestens einmal pro Woche Fleisch konsumierten und gegebenenfalls auch Geflügel und Fisch zu sich nahmen. Als rotes Fleisch wurde Rindfleisch, Schweinefleisch, Lamm, Innereien und verarbeitetes Fleisch bezeichnet.
Rotes Fleisch erhöht das Risiko an distalen Darmkrebs zu erkranken
Wenn der Zusammenhang zwischen jeder Art der Ernährung und dem Risiko von Krebs untersucht wurde, konnten die Forscher feststellen, dass regelmäßig rotes Fleisch zu sich nehmende Menschen höhere Raten von distalen Darmkrebs aufwiesen, verglichen mit Menschen, welche kein rotes Fleisch zu sich nahmen.
Bei welchen Krebsarten erhöht sich das Risiko?
Vorherige Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass eine hohe Aufnahme von rotem oder verarbeitetem Fleisch das Krebsrisiko erhöhen kann. Ein Bericht der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) im Jahr 2015 ergab beispielsweise, dass der Verzehr von verarbeitetem Fleisch das Risiko für Dickdarm- und Mastdarmkrebs, sowie für Bauchspeicheldrüsen- und Prostatakrebs erhöht. Für diese Untersuchung wurden die Ergebnisse von insgesamt 800 Studien aus der ganzen Welt analysiert. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.