Grippewelle: Zahl der gemeldeten Erkrankungsfälle deutlich gestiegen
Bereits im Oktober wurden erste Grippefälle in Berlin und Brandenburg gemeldet. Meist starten die Erkrankungen erst später. Nun liegen Zahlen über die vergangene Grippewelle vor. In Brandenburg war die Zahl der gemeldeten Grippefälle im letzten Winter deutlich gestiegen.
Grippe kommt ganz plötzlich
Eine Grippe kommt in den meisten Fällen plötzlich und unerwartet. Die Patienten fühlen sich von einem auf den anderen Moment schlapp und krank, wobei das Krankheitsgefühl den gesamten Körper betrifft. Hinzu kommen Schüttelfrost, hohes Fieber, Gliederschmerzen, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, trockener Husten, geschwollene Nasenschleimhaut und Augentränen. Die Viren werden per Tröpfcheninfektion übertragen und können vor allem für geschwächte Menschen oder Senioren gefährlich werden, wenn beispielsweise eine Herz-Kreislauf-Erkrankung vorliegt. Die Zahl der Erkrankungsfälle variiert von Jahr zu Jahr.
Deutlich mehr Erkrankungen gemeldet
Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, haben Ärzte in Brandenburg im vergangenen Winter mehr als zehnmal so viele Grippefälle wie in der Saison zuvor festgestellt. Dies geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach wurden in der Grippesaison 2014/15 insgesamt 2.932 Erkrankungen gemeldet. In der vorangegangenen Saison waren es landesweit lediglich 212 Fälle. Nur im Winter 2012/2013 und im Jahr der Schweinegrippe 2009/2010 wurde die Zahl der Meldungen übertroffen.
Grippewellen verlaufen sehr unterschiedlich
Laut einer RKI-Sprecherin lassen sich daraus aber keine Erkenntnisse zu aktuellen Grippe-Erkrankungen ableiten. „Es ist typisch für das Virus, dass Grippewellen sehr unterschiedlich verlaufen“, sagte sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Normalerweise beginnt der Höhepunkt im Januar und flacht oft erst im April wieder ab. Sie warnte vor einer Überbewertung der vorliegenden Zahlen. „Man darf das nicht so sehen: Viele Fälle – schwere Welle“, so die Sprecherin. Das RKI zählt nur die gemeldeten Fälle. Die Zahl der Meldungen hängt auch davon ab, wie viele Patienten überhaupt auf das Influenza-Virus getestet werden. Beispielsweise wollten im Schweinegrippe-Jahr viele Patienten Gewissheit haben. Allerdings war es insgesamt betrachtet, nach Einschätzung des RKI 2009/2010 nur eine mittelschwere Welle. (ad)
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