Experten erwarten mehr Krankheitsfälle durch Zecken
Fachleuten zufolge gibt es in diesem Jahr aufgrund der Witterung eine regelrechte Zeckenplage. Das hat zur Folge, dass 2018 mit deutlich mehr Erkrankungen durch die kleinen Blutsauger zu rechnen ist. Um sich zu schützen, sollte man die Krabbeltierchen möglichst von seiner Haut fern halten.
Blutsauger können gefährliche Krankheiten übertragen
Zecken können gefährliche Infektionskrankheiten wie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse rechnet in diesem Jahr mit deutlich mehr Erkrankungen durch die kleinen Blutsauger als in den Vorjahren. Denn Experten wie das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) gehen davon aus, dass 2018 sogar ein regelrechtes „Zecken-Jahr“ wird.
Spinnentiere haben sich rasant vermehrt
„Der Winter war mild, das Frühjahr sehr warm und der Sommer ist heiß, sodass sich die Spinnentiere rasant vermehrt haben“, erklärt Sven Seißelberg, Pharmazeut bei der KKH in einer Mitteilung.
Damit steigt auch die Gefahr, durch einen Zeckenstich an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Lyme-Borreliose (LB) zu erkranken.
Den Angaben zufolge hatte die Zahl der infizierten KKH-Versicherten in den vergangenen Jahren leicht abgenommen und lag 2017 bundesweit bei 1.326 Borreliose- und 197 FSME-Fällen. Nun sollen die Zahlen wieder deutlich steigen.
Daher geht es jetzt verstärkt darum, sich effektiv vor Zeckenstichen zu schützen.
Vor Zecken schützen
Das Tückische ist jedoch, dass man sich gegen Borreliose nicht impfen lassen kann. Zur Vorbeugung helfen nur lange Kleidung und spezielle Zeckenschutzmittel.
„Wer dennoch von einer Zecke gestochen wird und einige Tage bis Wochen danach rund um die Einstichstelle eine ringförmige Rötung beobachtet, sich außerdem abgeschlagen fühlt, Fieber und Kopfschmerzen bekommt, sollte einen Arzt aufsuchen“, mahnt Seißelberg.
Da die Borreliose durch Bakterien übertragen wird, lässt sie sich insbesondere im Frühstadium gut mit Antibiotika behandeln.
Impfung gegen FSME
Gegen die durch einen Virus übertragene FSME, die zu einer Hirnhautentzündung führen kann, gibt es eine vorbeugende Impfung.
Die KKH weist darauf hin, dass Versicherten, die innerhalb der FSME-Risikogebiete in Deutschland leben oder dorthin reisen (dazu zählen vor allem Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen und das südöstliche Thüringen), keine Kosten dafür entstehen.
Dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge könnte ein großer Anteil der Erkrankungen durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere in den Risikogebieten verhindert werden.
In der Regel sind drei Impfungen notwendig, um den vollen Schutz zu erreichen. Dieser hält dann mindestens drei Jahre an. „Eine Impfung ist das ganze Jahr über möglich“, erläutert Seißelberg. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.