Werte-Index 2014: Gesundheit rückt bei Deutschen im Internet in den Mittelpunkt
20.11.2013
Gesundheit wird von den deutschen Internetnutzern auf Platz eins der zentralen Werte gesetzt. Zwei Jahre zuvor belegte das Thema noch den dritten Platz. Das ergab eine Auswertung von rund 1,7 Millionen Beiträgen auf deutschen Internetseiten, deren Ergebnisse im Werte-Index 2014 zusammengefasst wurden. Demnach diskutierten 49 Prozent der Internetnutzer über Diagnosen und Behandlungsmethoden von Krankheiten.
Hälfte der Internetnutzer diskutiert über Gesundheit
Für den Werte-Index 2014 untersuchten Experten um den Trendforscher Peter Wippermann, welche Bedeutung vorab ausgewählte Werte wie Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Freiheit, Familie, Sicherheit und Anerkennung im Internet zukommt. Die Ergebnisse stellte Wippermann am Dienstag in Berlin vor.
Sehr überraschend sei, dass der Wert „Gesundheit“ so stark an Bedeutung gewonnen habe, erklärte Wippermann gegenüber dem Pressedienst „epd“. Noch vor zwei Jahren belegte das Thema Platz drei. Damals, wie auch im Jahr 2009, wurde vor allem der Wert „Freiheit“ im Internet diskutiert. Mittlerweile tauscht sich jedoch fast die Hälfte (49 Prozent) der Internetnutzer über Krankheitssymptome, Diagnoseverfahren und Therapiemaßnahmen aus. Einige suchen Rat, andere berichten von ihren Erfahrungen. Die Forscher schließen daraus, dass sich viele Menschen hierzulande um ihren Körper und ihren Gesundheitszustand sorgen. So werde der Körper mittlerweile als „Mittelpunkt unserer eigenen Welt" als „Standortvorteil und eigenes Kapital" bewertet, sagte Wippermann dem Pressedienst. Viele Menschen würden deshalb versuchen, sich nicht nur mit Sport fit zu halten, sondern auch den eigenen Körper zu optimieren.
Sicherheit gehört zu den weniger wichtigen Werten für die Deutschen
Der Trendforscher wies zudem auf eine weitere interessante Entwicklung hin. Der Wert „Erfolg“ belegte beim Werte-Index 2012 noch den sechsten Platz. Mittlerweile nehme er wieder an Bedeutung zu, jedoch werde er weniger materiell definiert, so Wippermann. Lebensqualität gewinnt dem Bericht zufolge zunehmend an Bedeutung, während materieller Gewinn weiter in den Hintergrund tritt.
Der Wert „Sicherheit“ belegt Platz zehn im Werte-Index 2014 und spielt nach Ansicht der Experten eine eher untergeordnete Rolle. Die Bürger würden sich weniger auf den Staat verlassen, sondern mehr im Kleinen in ihrem Alltag Sicherheit anstreben. Zum Vergleich: Im Werte-Index 2012 belegte Sicherheit noch den fünften Platz, in der Auswertung von 2009 sogar Platz 4.
Der Werte-Index wird seit 2009 alle zwei Jahre erhoben. Er analysiert das Werteempfinden der Internetnutzer, indem geprüft wird, wie häufig und in welchem Kontext grundlegende Werte unserer Gesellschaft auf deutschen Internetseiten diskutiert werden. Als Grundlage dienen über 150.000 öffentliche Einträge von Nutzern in Blogs, Foren und Communities. (ag)
Bild: Ute Mulder / pixelio.de
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