Neuer Bericht über Deutschlands Todesursache Nummer 1
Im Deutschen Herzbericht werden aktuelle Trends und Wendungen zum Thema Herzkrankheiten dokumentiert. Weiterhin bleiben Herz-Kreislauferkrankungen die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Über 37 Prozent aller Todesfälle sind hierzulande auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Laut dem Bericht sterben zwar heutzutage weniger Menschen an Herzkrankheiten als noch vor wenigen Jahr, die Anzahl der Erkrankungen nimmt jedoch fortlaufend zu.
Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) stellte kürzlich den aktuellen Deutschen Herzbericht vor. Nach Angaben der DGK haben Erkrankungen des Herzens wie Herzinsuffizienz, Herzklappenerkrankungen und Herzrhythmusstörungen in den letzten Jahren zugenommen. Verbesserte Behandlungsmöglichkeiten führten hingegen zu einem Rückgang der Sterberate. Eine Trendwende sei aufgrund der älter werdenden Bevölkerung in den nächsten Jahren nicht zu erwarten.
Herzkrankheiten-Überblick
Dem Bericht zufolge haben insbesondere Herzklappenerkrankungen zugenommen. Hier konnte ein Anstieg um 5,8 Prozent verzeichnet werden. Die Anzahl an Herzrhythmusstörungen stieg um drei Prozent und an Herzschwächen um 3,7 Prozent. „Dies sind auch die Erkrankungen, die mit zunehmendem Alter häufiger werden“, erläutert DGK-Präsident Professor Dr. Hugo A. Katus in einer Pressemitteilung zu dem neuen Herzbericht.
Bessere Therapien führen zu mehr chronischen Erkrankungen
„Die steigende Lebenserwartung, die zu einem ganz überwiegenden Teil auf die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten bei Herzpatienten zurückzuführen ist, führt also auch dazu, dass immer mehr Patienten mit chronischen Herzerkrankung behandelt werden müssen“, erklärt der Herzspezialist. Als Beispiel nennt der Professor Herzklappenerkrankungen. Die Herzklappen werden das gesamte Leben belastet, wobei sich zunehmend Ablagerungen und Verkalkungen bilden. Je länger ein Mensch lebe, desto mehr ist die Funktion der Klappe beeinträchtigt. Am Ende helfe nur der Herzklappenersatz, so Katus.
Große Erfolge bei der Herzinsuffizienz-Behandlung
Trotz ansteigender Krankheitsfälle konnten die DGK-Spezialisten große Erfolge bei der Behandlung der Herzschwäche verzeichnen. Nach Angaben des Herzberichts konnte die Sterberate von Herzinsuffizienz-Patienten um rund 11 Prozent gesenkt werden. „Zum einen haben wir deutliche Fortschritte bei den Behandlungsmöglichkeiten sowohl im medikamentösen als auch im interventionellen und technologischen Bereich erreicht“, berichtet Professor Katus. Zum anderen habe sich das Bewusstsein in der Ärzteschaft verbessert, geeignete und moderne Therapiemöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, wie beispielsweise die sogenannten „Heart Failure Units“.
Weniger Herzinfarkte – aber gleichbleibende Todesrate
Wie die DGK berichtet, haben sich insgesamt die Ereignisse, die auf Durchblutungsstörungen am Herzen zurückzuführen sind, also auch der Herzinfarkt, um 2,2 Prozent reduziert. Die Wahrscheinlichkeit, an einem Herzanfall zu sterben, sei allerdings in den letzten Jahren unverändert geblieben. „Wir müssen daher neue alternative Therapieansätze entwickeln, um die Sterberate im Herzinfarkt noch weiter senken zu können“, betont der Experte.
Mehr Herzkrankheiten in den neuen Bundesländern
Aus dem Bericht geht ebenfalls hervor, dass die Anzahl der Herzkrankheiten in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern verhältnismäßig höher ist. Dies sei darauf zurückzuführen, dass in diesen Bundesländern der Anteil der über 65-jährigen Menschen überdurchschnittlich hoch ist. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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