Brasilienreisende sollten Vorsichtsmaßnahmen treffen
In Brasilien herrscht derzeit ein starkes Infektionsrisiko für Gelbfieber, das sich immer weiter ausbreitet. Auch beliebte Touristenorte sind betroffen. Sowohl das Auswärtige Amt als auch das Robert Koch-Institut und die Weltgesundheitsorganisation WHO warnen vor der Infektionsgefahr. Drei deutsche Touristen haben sich bereits infiziert. Einer verstarb während der Rückführung in London.
Das auswärtige Amt warnt, dass die Gelbfieberübertragungsgebiete sich in die östlichen Landesteile ausgebreitet haben. Aktuelle Infektionen und Todesfälle wurden aus der Küstenregion um Rio de Janeiro gemeldet. Dabei seien auch beliebte Touristenziele wie Ilha Grande, Ilhabela und Angra dos Reis betroffen. Nur noch wenige Gebiete sind derzeit gelbfieberfrei, heißt es in der Warnung des auswärtigen Amtes.
Betroffene Bundesstaaten
Die Anzahl der bestätigten menschlichen Fälle steige an, insbesondere in den Bundesstaaten São Paulo, Rio de Janeiro, Minas Gerais und in der Hauptstadt. Zahlreiche europäische und südamerikanische Reisende seien bereits infiziert. Als Gegenmaßnahme werden zur Zeit große Impfkampagnen in den betroffenen Gebieten durchgeführt. Reisenden wird dringend eine Impfung vor der Einreise empfohlen.
Bereits drei deutsche Touristen infiziert
Das RKI berichtet in einem Bulletin über drei deutsche Touristen, die sich in Brasilien mit Gelbfieber infizierten. Die Auslandsvertretungen in Rio de Janeiro und London meldeten zwei Deutsche, die sich auf der beliebten Ferieninsel Ilha Grande mit Gelbfieber infiziert hatten.
Lebensgefährliche Infektion
Einer der Betroffenen wurde noch in Brasilien behandelt und überlebte die schwere Erkrankung. Der zweite Patient verstarb bei der Überführung auf dem Flughafen in London. Eine weitere deutsche Touristin wurde nach ihrer Rückkehr erfolgreich in Frankfurt behandelt. Alle Infektionen fanden im Zeitraum Februar 2018 statt.
Erste Gelbfieberinfektionen seit 1999
Das RKI berichtet, dass dies die ersten Fälle von Gelbfieber seien, die seit 1999 bei deutschen Staatsbürgern aufgetreten sind. Gelbfieber wird durch den Stich der tagaktiven Aedes-Mücken übertragen. Normalerweise zirkuliert das Virus zwischen Mücken und Affen in Regenwaldregionen und tritt eher selten bei Menschen auf.
Tödliche Trekkingtour
Die Überlebenden berichteten über eine Trekkingtour auf der Insel Ilha Grande, bei der sie mehrfach von Mücken gestochen wurden. Die Krankheit bricht gewöhnlich nach einer Inkubationszeit von fünf Tagen aus. Die drei Betroffenen waren nach Angaben des RKI nicht geimpft und hatten sich auch nicht reisemedizinisch von einem Arzt beraten lassen.
Warnung sollte ernst genommen werden
Bereits im April 2017 empfahl die WHO eine Gelbfieber-Impfung bei Reisen nach Brasilien. Im Januar 2018 mahnen Gesundheitsexperten erneut zur Gelbfieber-Schutzimpfung für Brasilien-Urlauber. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits Dutzende Tote nach einem Gelbfieber-Ausbruch. Diese Warnungen sollten durchaus ernst genommen werden, denn eine Gelbfieber-Infektion kann tödlich enden.
Über Gelbfieber
Gelbfieber zählt zu den Tropenkrankheiten und ist eine gefährliche Viruserkrankung. Sie wird über den Stich der tagaktiven Aedes-Mücke übertragen, die das Virus häufig von infizierten Affen in sich tragen. Nach einer Inkubation von drei bis sechs Tagen bricht die Krankheit aus. Dabei kann es zu hohem, schnell ansteigendem Fieber, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Muskel- und Kopfschmerzen kommen. Außerdem verlangsamt sich der Puls und die Bindehaut entzündet sich.
Die zweite Krankheitsphase ist extrem gefährlich
Nachdem die ersten Symptome der Krankheit verschwunden sind, denken viele Betroffene, dass sie das Gelbfieber überwunden haben. Doch nun beginnt die gefährliche Phase der Erkrankung, bei der es zu einem erneuten, heftigeren Krankheitsausbruch kommen kann. Das Gelbfieber befällt verschiedene Organe, was zu inneren Blutungen und einem Ausfall von Leber und Nieren führen kann. Als Folge zeigt der Körper Vergiftungserscheinungen, die häufig tödlich enden. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.