Der Verzehr von Lebensmitteln mit bestimmten Inhaltsstoffen, darunter verschiedene Vitamine und Ballaststoffe, kann das Diabetes-Risiko deutlich senken.
Eine neue Studie, an der auch Fachleute der University of Duhok (UOD) im Irak beteiligt waren, hat den Zusammenhang zwischen den aufgenommenen Nährstoffen und der Vorbeugung sowie der Behandlung von Diabetes untersucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „BMC Endocrine Disorders“ nachzulesen.
Rolle der Ernährung bei Diabetes
Die Ernährung spielt nachweislich eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Diabetes, doch bisher blieb an vielen Stellen unklar, welche Wirkung die aufgenommenen Nährstoffe konkret entfalten.
Mögliche Zusammenhänge zwischen Diabetes und der Nährstoffaufnahme haben die Forschenden in der aktuellen Studie nun an 225 Personen mit neu diagnostiziertem Typ-2-Diabetes und 225 gesunden Teilnehmenden als Kontrollgruppe untersucht. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden lag laut dem Team knapp unter 40 Jahren.
Ernährungsmuster und Diabetes-Risiko bestimmt
Mithilfe von Fragebögen wurde die Nährstoffaufnahme aus der Nahrung aller Teilnehmenden ermittelt. Anhand dieser Daten wurde dann analysiert, welche Nährstoffmuster die Teilnehmenden zu sich nahmen. Um das Risiko für Typ-2-Diabetes abzuschätzen, führten die Fachleute eine logistische Regressionsanalyse durch.
Die Forschenden konnten so drei Hauptnährstoffmuster identifizieren, die die Teilnehmenden zu sich nahmen. Das erste Nährstoffmuster war durch eine hohe Aufnahme von Saccharose, tierischem Eiweiß, Vitamin E, Vitamin B1, Vitamin B12, Kalzium, Phosphor, Zink und Kalium gekennzeichnet.
Das zweite Ernährungsmuster umfasste mehr Ballaststoffe, pflanzliches Eiweiß, Vitamin D, Riboflavin, Vitamin B5, Kupfer und Magnesium. Das dritte von den Fachleuten identifizierte Nährstoffmuster war gekennzeichnet durch höhere Mengen von Ballaststoffen, pflanzlichem Eiweiß, Vitamin A, Riboflavin, Vitamin C, Kalzium und Kalium.
Diese Nährstoffe schützen vor Diabetes
Es zeigte sich, dass Teilnehmende im höchsten Tertil des dritten Nährstoffmusters auch nach Berücksichtigung möglicher Störfaktoren ein deutlich geringeres Risiko hatten, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, als Personen im niedrigsten Tertil des dritten Nährstoffmusters, so das Forschungsteam.
So sei eine Ernährung, die pflanzliches Eiweiß, Vitamin C, Vitamin A, Vitamin B2, Kalium und Kalzium enthält, mit einem geringeren Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes verbunden.
Dass insbesondere der Verzehr von pflanzlichem Eiweiß für Diabetiker vorteilhaft ist, wird auch durch eine andere aktuelle Studie bestätigt. Darin wurde festgestellt, dass eine pflanzliche Ernährung das Diabetesrisiko deutlich senkt.
Warum sind pflanzliche Lebensmittel so gesund?
Pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sind reich an essentiellen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und Antioxidantien. Zudem enthalten pflanzliche Lebensmittel häufig auch erhöhte Mengen von Ballaststoffen und nur wenige gesättigte Fettsäuren und Cholesterin.
So sind viele der Nährstoffe, die laut der neuen Studie mit einem besseren Schutz vor Diabetes verbunden werden, in pflanzlichen Lebensmittel vorhanden. Eine pflanzliche Ernährung kann demnach eine leicht umzusetzende Möglichkeit zur Aufnahme der richtigen Nährstoffe zum Schutz vor Diabetes sein. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Morteza haramshahi, Thoraya Mohamed Elhassan A-Elgadir, Hamid Mahmood Abdullah Daabo, Yahya Altinkaynak, Ahmed Hjazi, et al.: Nutrient patterns and risk of diabetes mellitus type 2: a case-control study; in: BMC Endocrine Disorders (veröffentlicht Volume 50, Issue 1, Januar 2024), BMC Endocrine Disorders
- Amy Jennings, Claire Hill, Tilman Kühn, Nicola P. Bondonno, Catharina J. Candussi, et al.: A healthful plant-based diet is associated with lower type 2 diabetes risk via improved metabolic state and organ function: A prospective cohort study; in: Diabetes & Metabolism (veröffentlicht Volume 50, Issue 1, Januar 2024), Diabetes & Metabolism
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.