Langes Sitzen erhöht bei Menschen mit Diabetes das Risiko, vorzeitig zu versterben. Glücklicherweise kann körperliche Aktivität diesem Effekt wirksam entgegenwirken.
Eine neue Studie von Fachleuten der Columbia University hat untersucht, ob körperliche Aktivität bei Menschen mit Diabetes den Zusammenhang zwischen der Sitzdauer und der Gesamtmortalität sowie insbesondere der Mortalität durch Herzkrankheiten beeinflussen kann. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Diabetes Care“ nachzulesen.
Über 6.300 Teillnehmende
Für die neue Studie wertete das Team die Daten von insgesamt 6.335 Teilnehmenden aus dem National Health and Nutrition Examination Survey aus. Diese Daten umfassten selbstberichtete Informationen darüber, wie viel Zeit die Teilnehmenden mit sitzenden Tätigkeiten verbrachten und wie häufig sie mäßig bis stark körperlich aktiv waren.
Je nach körperlicher Aktivität wurden die Teilnehmenden in verschiedene Kategorien eingeteilt. Diese reichten von inaktiv (unter 10 Minuten pro Woche) über mäßig aktiv (10 bis 149 Minuten pro Woche) bis hin zu aktiv (150 Minuten und mehr pro Woche).
Geringe körperliche Aktivität ein Risiko
Während der durchschnittlichen medizinischen Nachbeobachtungszeit von 5,9 Jahren starben insgesamt 1.278 Teilnehmende an verschiedenen Ursachen, 354 Teilnehmende starben an einer Herzkrankheit, berichten die Forschenden.
Von den Teilnehmenden gaben zudem 38 Prozent an, weniger als zehn Minuten pro Woche mäßig bis stark körperlich aktiv zu sein, wobei diese Teilnehmenden laut den Fachleuten insgesamt einem deutlich erhöhten frühzeitigen Sterberisiko unterlagen.
Sitzen beeinflusst Lebenserwartung
So zeigte sich, dass eine längere Zeit von Aktivitäten im Sitzen (Teilnehmende der inaktiven oder der unzureichend aktiven Kategorie) mit einem höheren Risiko der Gesamtmortalität und der Mortalität durch Herzkrankheiten bei den Teilnehmenden mit Diabetes verbunden war.
„Angesichts der weit verbreiteten Diabetes-Epidemie und der Tendenz unter Erwachsenen mit Diabetes, mehr zu sitzen und sich weniger zu bewegen, ist es besonders wichtig, das erhöhte Sterblichkeitsrisiko in dieser Hochrisikogruppe in den Griff zu bekommen”, betont der Studienautor Dr. Wen Dai in einer aktuellen Pressemitteilung.
Aktive Personen ohne erhöhtes Risiko
Bei den Teilnehmenden, die der aktiven Kategorie angehörten, konnte den Forschenden zufolge hingegen kein erhöhtes Risiko der Gesamtmortalität oder eines vorzeitigen Todes aufgrund von Herzerkrankungen festgestellt werden.
So sollten Menschen, die einen Großteil des Tages mit sitzenden Tätigkeiten verbringen, nach Ansicht der Forschenden ermutigt und unterstützt werden, sich ausreichend zu bewegen. Dies gelte insbesondere für Menschen mit Diabetes und für Personen, deren Lebensumstände langes Sitzen erfordern wie zum Beispiel bei der Büroarbeit. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- : Sitting Time and Its Interaction With Physical Activity in Relation to All-Cause and Heart Disease Mortality in U.S. Adults With Diabetes; in: Diabetes Care (veröffentlicht 19.07.2024), Diabetes Care
- Columbia University's Mailman School of Public Health: Sitting time linked to mortality in adults with diabetes (veröffentlicht 29.07.2024), Columbia University's Mailman School of Public Health
Wichtiger Hinweis:
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