Diabetes: Diese Warnzeichen sollten Sie kennen
Die Stoffwechselerkrankung Diabetes mellitus geht mit vielen negativen Folgen für die Gesundheit einher. Der größte Teil der Patientinnen und Patienten ist an Typ-2-Diabetes erkrankt. Typ-1-Diabetes steht meist weniger im Fokus der Öffentlichkeit. Fachleute erklären, welche Warnzeichen auf die Erkrankung hindeuten können.
Typ-1-Diabetes ist die häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jugendalter: Etwa 32.500 junge Menschen bis 20 Jahre leben hierzulande damit, berichtet die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). Die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe erläutert auf ihrer Webseite, welche Alarmzeichen auf die Krankheit hinweisen können.
Massive Störung des Stoffwechsels
Wenn sich ein Typ-1-Diabetes neu entwickelt, treten normalerweise eine Reihe von Warnzeichen auf.
Werden diese ignoriert, kommt es zu einer sogenannten Ketoazidose: einer massiven Störung des Stoffwechsels aufgrund einer Übersäuerung des Körpers durch Ketone, die in der Regel mit deutlich erhöhten Blutzuckerwerten einhergeht.
Die Ursache für eine solche Ketoazidose liegt in einem deutlichen Insulinmangel. Wenn eine Ketoazidose unbehandelt bleibt, kann das lebensgefährlich sein!
Vier Warnzeichen
Wie die Fachleute schreiben, ist Diabetes, wenn er unentdeckt und unbehandelt bleibt, lebensbedrohlich! Folgende vier Warnzeichen sollten Sie kennen:
- ständiger Durst
- häufiges Wasserlassen
- Gewichtsabnahme
- stetige Müdigkeit
Falls Sie bei Ihrem Kind diese Typ-1-Diabetes-Warnzeichen beobachten, kontaktieren Sie umgehend die Kinderärztin oder den Kinderarzt beziehungsweise die Hausärztin oder den Hausarzt oder wählen Sie die Notfallnummer 112.
Bundesweite Aufklärungskampagne zur Früherkennung
Um das Risiko für eine diabetische Ketoazidose (DKA) bei Erkrankungsbeginn zu senken, führt die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) der DDG zusammen mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) bereits seit vergangenem Jahr eine bundesweite Aufklärungskampagne zur Früherkennung des Typ-1-Diabetes durch.
Ketoazidose-Fallzahlen haben sich verdoppelt
Auch die heute 21-jährige Influencerin und ausgebildete Sport- und Fitnesskauffrau Fiorella Eickhoff erkrankte mit zehn Jahren an Typ-1-Diabetes. Obwohl sie die vier typischen Symptome wie Gewichtsabnahme, ständigen Durst, häufiges Wasserlassen sowie starke Müdigkeit aufwies, wurde die Erkrankung zunächst nicht erkannt. Heute klärt der Tik-Tok-Star in einem Video über Typ-1-Diabetes-Warnzeichen auf.
Als Kind erlitt sie eine lebensgefährliche Stoffwechselentgleisung, die sogenannte diabetische Ketoazidose (DKA). Sie ist längst kein Einzelfall: Immer wieder erfahren betroffene Kinder und ihre Eltern erst durch einen solchen Notfall von einer Diabeteserkrankung.
Laut einer in der Fachzeitschrift „JAMA“ veröffentlichten Studie haben sich die Ketoazidose-Fallzahlen während der Lockdowns in der Corona-Pandemie sogar verdoppelt.
Eine DKA äußert sich durch verstärkten Harndrang, Übelkeit oder Erbrechen, beschleunigte Atmung sowie einen säuerlichen Acetongeruch des Atems. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe: Die Warnzeichen von Diabetes, (Abruf: 02.10.2022), diabetesde.org
- Deutsche Diabetes Gesellschaft: TikTok-Star Fiorella klärt über Typ-1-Diabetes-Warnzeichen auf, (Abruf: 02.10.2022), Deutsche Diabetes Gesellschaft
- Kamrath C, Mönkemöller K, Biester T et al.: Ketoacidosis in Children and Adolescents With Newly Diagnosed Type 1 Diabetes During the COVID-19 Pandemic in Germany; in: JAMA, (veröffentlicht: 20.07.2020), JAMA
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.