Ein erhöhter Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch kann bei Frauen mit Diabetes das Risiko für diabetische Nephropathie, eine der häufigsten Ursachen für Nierenversagen, deutlich erhöhen.
Eine neue Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Monash University hat mögliche Zusammenhänge zwischen dem Verzehr von rotem, verarbeitetem und weißem Fleisch und dem Risiko der Entwicklung von Nierenschäden und diabetischer Nephropathie bei Frauen untersucht. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ nachzulesen.
Wie gefährlich ist die diabetische Nephropathie?
Die diabetische Nephropathie ist eine der häufigsten und schwerwiegendsten Komplikationen bei Diabetes mellitus. Dem Team zufolge ist das Vorliegen einer diabetischen Nephropathie nicht nur mit einer erhöhten Morbidität, sondern auch mit einer erhöhten Mortalität verbunden.
Um herauszufinden, wie der Verzehr bestimmter Fleischsorten die Gesundheit von Frauen mit Diabetes beeinflusst, rekrutierten die Forschenden insgesamt 105 Frauen mit diabetischer Nephropathie und eine Kontrollgruppe mit weiteren 105 Frauen im Alter von 30 bis 65 Jahren.
Die Forschenden ermittelten, wie viel rotes, verarbeitetes und weißes Fleisch die Teilnehmerinnen verzehrten, erfassten biochemische Variablen und führten anthropometrische Messungen mit Hilfe von vordefinierten Protokollen durch. Anschließend berechneten sie mögliche Zusammenhänge zwischen dem Fleischkonsum und diabetischer Nephropathie.
Erhöhtes Risiko einer Mikroalbuminurie
Die Forschenden fanden einen direkten und signifikanten Zusammenhang zwischen einem hohen Verzehr von rotem Fleisch und verarbeitetem Fleisch und dem Risiko einer Mikroalbuminurie, d.h. einer leicht erhöhten Albuminausscheidung im Urin.
Darüber hinaus war der Verzehr auch mit einem erhöhten Risiko für eine schwere Albuminurie und höheren BUN-Werten verbunden. Dieser Laborwert gibt Auskunft über die Menge an Harnstoff-Stickstoff im Blut.
Außerdem zeigten die Daten, dass ein erhöhter Verzehr von rotem Fleisch und auch von verarbeitetem Fleisch das Risiko für eine diabetische Nephropathie deutlich erhöht, so die Fachleute.
Diabetische Nephropathie durch Übergewicht
Aber nicht nur der Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch erhöht bei Frauen das Risiko, an einer diabetischen Nephropathie zu erkranken. In einer anderen Studie, die in dem „Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism“ veröffentlicht wurde, zeigte sich, dass ein erhöhter Body-Mass-Index (BMI) ebenfalls das Risiko für die Entwicklung einer diabetischen Nephropathie erhöht.
Übergewicht kann das Fortschreiten der diabetischen Nephropathie begünstigen und Frauen mit einem hohen BMI waren besonders gefährdet, berichten die beteiligten Fachleute. Glücklicherweise, so die Forschenden, kann eine Gewichtsabnahme das Fortschreiten der Nierenerkrankung allerdings verlangsamen.
Risiko deutlich reduzierbar
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein erhöhter Verzehr von rotem Fleisch und auch von verarbeitetem Fleisch mit einer Mikroalbuminurie, einer schweren Albuminurie und gleichzeitig mit einem erhöhten Risiko für eine diabetische Nephropathie assoziiert ist. Darüber hinaus sollte auf ein gesundes Körpergewicht geachtet werden, da ein erhöhter BMI ebenfalls das Risiko einer diabetischen Nephropathie erhöhen kann. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Atieh Mirzababaei, Faezeh Abaj, Zahra Roumi, Reza Amiri Khosroshahi, Yasaman Aali, et al.: Consumption of red, white, and processed meat and odds of developing kidney damage and diabetic nephropathy (DN) in women: a case control study; in: Scientific Reports (veröffentlicht 06.05.2024), Scientific Reports
- Jingru Lu, Xiaoshuang Liu, Song Jiang, Shuyan Kan, Yu An, et al.: Body Mass Index and Risk of Diabetic Nephropathy: A Mendelian Randomization Study; in: Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism (veröffentlicht 22.02.2024), Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism
Wichtiger Hinweis:
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