Regelmäßig Hafer zu sich nehmen, bringt zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit sich einschließlich einer Verbesserung des Lipidprofils, des Blutzuckers und des Cholesterinspiegels bei Diabetes. Entsprechende Ernährungsinterventionen könnten hier einen besonderen Nutzen entfalten.
In einem neuen systematischen Überprüfung und Meta-Analyse unter Beteiligung von Fachleuten der Universität Florenz wurde untersucht, wie sich der Verzehr von Hafer, braunem Reis, Buchweizen, Chia, Hiobstränen, Gerste, Khorasan und Hirse auf die Gesundheit von Menschen mit Diabetes auswirkt. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases“ nachzulesen.
Ernährungsinterventionen bei Diabetes
Das Team wertete verschiedene randomisierte kontrollierte Studien aus, von denen 13 in einer Meta-Analyse untersucht wurden. Die Dauer der Ernährungsinterventionen in diesen Studien reichte von einem Tag bis zu 24 Wochen. Die meisten untersuchten Ergebnisse bei Diabetes bezogen sich auf kardiovaskuläre Risikofaktoren.
Zehn Studien untersuchten den Verzehr von Hafer, sechs den von braunem Reis, vier den von Buchweizen, drei den von Chia, zwei den von Hiobstränen, zwei den von Gerste, eine den von Khorasan und eine Studie analysierte die Auswirkungen des Verzehrs von Hirse, erklären die Forschenden.
Hafer, brauner Reis, Buchweizen und Chia waren im Allgemeinen die häufigsten Getreidearten, die auf ihre möglichen Auswirkungen auf Menschen mit Diabetes untersucht wurden, unter anderem auf das Körpergewicht, die Blutzuckerwerte und das Lipidprofil, fügt das Team hinzu.
Dreizehn dieser Studien, die die Auswirkungen von Hafer, braunem Reis und Chia untersuchten, lieferten den Fachleuten zufolge Daten für eine quantitative Synthese.
Verbessertes Lipidprofil dank Hafer
Die Forschenden stellten fest, dass der Verzehr von Hafer bei Menschen mit Typ-2-Diabetes potenzielle positive gesundheitliche Auswirkungen hat und auch das Lipidprofil verbessern kann. Auch für braunen Reis und Hirse lagen Hinweise auf Vorteile bei Diabetes vor.
Die gepoolte Analyse von Studien, in denen Chia und Hirse verwendet wurden, zeigten hingegen keine signifikanten Auswirkungen bei Diabetes, berichten die Forschenden.
Nun seien weitere Interventionsstudien notwendig, um die genauen Auswirkungen des Verzehrs von Hafer und Co auf die Gesundheit von Menschen mit Diabetes besser zu verstehen.
Bei Diabetes regelmäßig Hafer essen
Dass Hafer positive Auswirkungen bei Diabetes hat, sieht auch die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) als erwiesen an und berichtet und Berufung auf frühere Studien, dass die Blutzuckerwerte von Menschen mit Typ-2-Diabetes, die regelmäßig Hafer essen, weniger stark ansteigen.
Bei Diabetes seien außerdem häufig erhöhte Cholesterinwerte festzustellen, die Krankheiten wie Arteriosklerose begünstigen, und Hafer helfe, den Cholesterinspiegel im Blut zu senken.
Außerdem erhöht Hafer die Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin, was mit einer Senkung des Blutzuckerspiegels verbunden ist, berichtet die AOK.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es für Menschen mit Typ-2-Diabetes sinnvoll ist, regelmäßig Hafer zu essen, um von den weitreichenden gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Camilla Elena Magi, Laura Rasero, Edoardo Mannucci, Guglielmo Bonaccorsi, Francesco Ranaldi, et al.: Use of ancient grains for the management of diabetes mellitus: A systematic review and meta-analysis; in: Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases (veröffentlicht , Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases
- Allgemeinen Ortskrankenkasse: Mit einer Haferkur Diabetes verbessern – geht das? (veröffentlicht 07.12.2022), AOK
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.