Prädiabetes bildet die Vorstufe von Typ-2-Diabetes-Erkrankungen. Allerdings ist in diesem Stadium noch eine Normalisierung der Blutzuckerwerte möglich und die Entwicklung von Diabetes verhinderbar. Regelmäßiger Kaffeekonsum könnte hier die Wahrscheinlichkeit eine Prädiabetes-Remission deutlich erhöhen.
Ob ein Zusammenhang zwischen dem Kaffeekonsum sowie der Gesamtkoffeinzufuhr und der Wahrscheinlichkeit für die Rückbildung beziehungsweise das Fortschreiten von Prädiabetes besteht, wurde in einer aktuellen Studie untersucht. Die Ergebnisse sind in dem „Journal of Diabetes & Metabolic Disorders“ veröffentlicht.
Kaffeekonsum beeinflusst Diabetes-Risiko
Frühere Forschungsarbeiten haben bereits gezeigt, dass Kaffee den Blutzucker und Blutdruck beeinflusst. Die Wirkung wird dabei vor allem auf das enthaltene Koffein zurückgeführt, das nachweislich beim Abnehmen hilft und das Diabetes-Risiko senkt.
Inwiefern regelmäßiger Kaffeekonsum auch den Übergang von Prädiabetes zu Diabetes verhindern kann, hat ein iranisches Forschungsteam nun an 334 Personen mit Prädiabetes untersucht. Rund die Hälfte der Teilnehmenden waren Frauen und das Durchschnittsalter lag bei knapp 50 Jahren.
40 Prozent entwickelten Diabetes
Zu Studienbeginn wurde auch der gewohnheitsmäßige Kaffeekonsum erfasst und über einen Zeitraum von neun Jahren erfolgte im Abstand von drei Jahren jeweils eine Folgeuntersuchung der Teilnehmenden.
Während der Nachbeobachtungszeit entwickelten rund 40 Prozent der Teilnehmenden Typ-2-Diabetes. Allerdings war bei einem genauso hohen Anteil eine Normalisierung der Blutzuckerspiegel feststellbar, berichtet das Team.
Kaffee erhöht Chance auf Remission
Bei einem Abgleich mit dem regelmäßigen Kaffeekonsum stellten die Forschenden fest, dass dieser die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr zu normalen Blutzuckerwerten verdoppelte.
Zudem seien die durchschnittlichen Blutzuckerwerte bei den Kaffee-Konsumentinnen und Konsumenten zwei Stunden nach einer Mahlzeit deutlich niedriger ausgefallen als bei den übrigen Teilnehmenden, berichtet das Team.
Allerdings habe kein Zusammenhang zwischen dem Fortschreiten beziehungsweise der Rückbildung von Prädiabetes und dem Gesamtkoffeinkonsum bestanden. Dies lässt darauf schließen, dass auch andere Inhaltsstoffe des Kaffees ein Rolle spielen.
Kaffee zur Prävention nutzen?
Insgesamt weise die Studie darauf hin, dass gewohnheitsmäßiger Kaffeekonsum die Chance auf eine Rückkehr zu einem normalen Blutzuckerspiegel bei Personen mit Prädiabetes signifikant erhöht. So könnte Kaffee auch einen Beitrag bei der Prävention von Diabetes leisten. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Shabnam Hosseini, Zahra Bahadoran, Parvin Mirmiran, Fereidoun Azizi: Habitual coffee drinking and the chance of prediabetes remission: findings from a population with low coffee consumption; in: Journal of Diabetes & Metabolic Disorders (veröffentlicht 11.01.2024), springer.com
- Susanna C. Larsson, Benjamin Woolf, Dipender Gill: Appraisal of the causal effect of plasma caffeine on adiposity, type 2 diabetes, and cardiovascular disease: two sample mendelian randomisation study; in: BMJ Medicine (veröffentlicht 14.03.2023), bmj.com
- Mayo Clinic: Caffeine’s effects on blood sugar and blood pressure (veröffentlicht: 21.03.2022), mayoclinic.org
Wichtiger Hinweis:
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