Bei Typ-2-Diabetes ist verstärkt auf eine ausreichende Aufnahme von Vitamine und Mineralstoffe zu achten. Denn Betroffene nehmen laut einer aktuellen Studie häufig zu wenig davon auf.
Anhand einer gepoolten Datenanalyse von insgesamt 132 relevanten Forschungsarbeiten wurde die globale Prävalenz eines Mikronährstoffmangels bei Menschen mit Typ-2-Diabetes untersucht. Die Ergebnisse sind in der englischsprachigen Fachzeitschrift „BMJ Nutrition Prevention & Health” nachzulesen.
Mikronährstoffmangel & Diabetes verbunden?
Ein Mikronährstoffmangel entsteht durch eine zu geringe Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen, wobei frühere Studien bereits auf mögliche Zusammenhänge mit Diabetes hindeuteten, berichtet das Team.
So scheine die Aufnahme von Mikronährstoffen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Typ-2-Diabetes zu spielen, was möglicherweise darauf zurückzuführen sein könnte, dass ein Mangel an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen den Glukosestoffwechsel und die Insulinsignalwege beeinflusst, erläutern die Forschenden in einer aktuellen Pressemitteilung.
Viele zeigen Mikronährstoffmangel
Die jetzt durchgeführte Datenanalyse ergab, dass weltweit 40 bis 45 Prozent der Menschen mit Typ-2-Diabetes von einem Mikronährstoffmangel (Vitamine, Mineralstoffe und Elektrolyte) betroffen sind, wobei allerdings in den verschiedenen Regionen der Welt deutliche Unterschiede bei der Prävalenz bestehen.
Nach Ansicht des Teams könnte dies auf unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten, Unterschiede im Lebensstil und kulturelle Praktiken zurückzuführen sein.
Welche Mängel sind am häufigsten?
Besonders häufig war laut den Forschenden einen Mangel an Vitamin D festzustellen, der insgesamt 60,5 Prozent der Teilnehmenden betraf. Auch Magnesiummangel war weit verbreitet und bei insgesamt 42 Prozent der Teilnehmenden nachzuweisen, berichtet das Team.
Weiterhin sei bei 28 Prozent der Teilnehmenden ein Eisenmangel und bei 29 Prozent ein Vitamin-B12-Mangel aufgetreten, wobei die Einnahme von Metformin die Wahrscheinlichkeit eines Vitamin-B12-Mangels noch weiter erhöht habe.
Da es sich bei vielen der ausgewerteten Forschungsarbeiten um Querschnittsstudien handelte, sei allerdings nicht eindeutig feststellbar, ob der Mikronährstoffmangel schlechten Blutzuckerwerten vorausging oder eine Folge davon war.
Lesen Sie auch:
- Ernährung: Droht bei Low Carb ein Nährstoffmangel?
- Nährstoffmangel und Übergewicht: Fastfood muss Ausnahme bleiben
Gesamte Ernährung optimieren
Die Behandlung von Typ-2-Diabetes konzentriert sich häufig auf den Energiestoffwechsel und Makronährstoffe, aber die Feststellung einer höheren Prävalenz spezifischer Mikronährstoffdefizite bei Menschen mit Diabetes erinnert daran, dass die Optimierung der Gesamternährung immer Priorität haben sollte, resümieren die Fachleute.
Die Ergebnisse zeigen nicht nur, wie weit verbreitet der Mangel an essentiellen Nährstoffen bei Menschen mit Typ-2-Diabetes ist, sondern weisen auch auf den Bedarf an effektiven, maßgeschneiderten Maßnahmen zur Bekämpfung des Nährstoffmangels hin. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- BMJ Group: Lack of essential vitamins and minerals common in people with type 2 diabetes (veröffentlicht 28.01.2025), BMJ Group
- Daya Krishan Mangal, Nida Shaikh, Himanshu Tolani, Diksha Gautam, Anuj Kumar Pandey, Yeshwanth Sonnathi, Shiv Dutt Gupta, Sanjay Kalra, Kamlesh Chand Sharma, Jagdish Prasad, Rajeev Tewari, Fahmina Anwar: Burden of micronutrient deficiency among patients with type 2 diabetes: systematic review and meta-analysis; in: BMJ Nutrition Prevention & Health (veröffentlicht 29.01.2025)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.