Diabetes: Mit Test persönliches Erkrankungsrisiko erkennen
Der Großteil aller Diabetikerinnen und Diabetiker leidet an Diabetes mellitus Typ 2. Er gilt als eine typische Zivilisationskrankheit. Allein in Deutschland sind etwa acht Millionen Menschen davon betroffen. Mit einem einfachen Test können Sie schnell Ihr persönliches Erkrankungsrisiko bestimmen. Zudem gibt es Tipps, wie diese Gefahr reduziert werden kann.
Diabetes ist eine Erkrankung, die unbehandelt schwerwiegende Folgen haben kann. Sie hat aber leider auch einen schleichenden Beginn und bleibt lange Zeit von Betroffenen unbemerkt. Oft wird die Diagnose erst gestellt, wenn bereits erste Schäden eingetreten sind. Ein einfacher Test kann dabei helfen, das Erkrankungsrisiko zu erkennen und gegebenenfalls frühzeitig vorzubeugen.
Typ-2-Diabetes tritt nicht plötzlich auf
Wie das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) auf seiner Webseite erklärt, entwickelt sich Typ-2-Diabetes schleichend über Jahre, so dass sie oftmals viel zu spät erkannt wird – nämlich erst dann, wenn bereits Endorganschäden vorhanden sind.
Mit dem vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) entwickelten Risiko-Test können Sie Ihr persönliches Risiko ermitteln, innerhalb der nächsten fünf Jahre an einem Typ-2-Diabetes (Altersdiabetes) zu erkranken.
Der Test ist aber nicht anwendbar, wenn bei Ihnen bereits ein Typ-1- oder Typ-2-Diabetes bekannt ist oder Sie schon einmal einen erhöhten Blutzuckerwert hatten beziehungsweise derzeit haben! Sollte dies der Fall sein, sprechen Sie bitte mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihr Erkrankungsrisiko. Es ist nicht auszuschließen, dass Sie bereits Diabetes haben.
Wer den Test, der sowohl als Online-Test als auch in zwei verschiedenen Fragebogenversionen für Privatpersonen sowie Hausärztinnen und Hausärzte abrufbar ist, macht und ein erhöhtes oder gar hohes Risiko feststellt, kann rechtzeitig etwas gegen den Ausbruch der Erkrankung tun und sich gegebenenfalls medizinisch behandeln lassen.
Denn die Krankheit oder durch sie bedingte Folgeschäden lassen sich gut durch frühzeitig angewandte und gezielte präventive oder therapeutische Maßnahmen verhindern oder zumindest deutlich hinauszögern.
Eigenes Verhalten ändern
Der DIfE – DEUTSCHER DIABETES-RISIKO-TEST® (DRT) informiert Sie aber nicht nur über Ihr persönliches Typ-2-Diabetes-Risiko, sondern zeigt Ihnen auch individuelle Möglichkeiten auf, Ihr Risiko zu senken.
Risikofaktoren wie das Alter, die Körpergröße oder eine familiäre Veranlagung können nicht beeinflusst werden. Doch in einem die Fachleute des DIfE, welche Faktoren, die im Test berücksichtigt werden, durch das eigene Verhalten geändert werden können:
Übergewicht (Taillenumfang): Ein großer Taillenumfang ist bekanntermaßen mit einem erhöhten Typ-2-Diabetes-Risiko verbunden. Daher sollten Sie versuchen, Ihren Taillenumfang zu reduzieren oder zumindest konstant zu halten.
Studien haben gezeigt, dass schon eine moderate Gewichtsabnahme das Diabetes-Risiko erheblich senken kann. Generell sollte eine Gewichtsreduktion durch eine dauerhafte Umstellung auf eine ausgewogene, vollwertige Ernährung erfolgen. Menschen über 65 sollten vor einer Gewichtsreduktion ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt konsultieren.
Körperliche Aktivitäten: Bewegen Sie sich regelmäßig, mindestens aber fünf Stunden in der Woche. Körperliche Aktivität hilft Ihnen, Ihr Körpergewicht sowie Ihren Taillenumfang niedrig zu halten. Darüber hinaus wird die körpereigene Wirkung des Insulins verbessert und dadurch der Blutzuckerspiegel besser reguliert.
Vollwertige Ernährung: Versuchen Sie grundsätzlich, bei der Auswahl von Getreideprodukten wie Brot und Backwaren, Nudeln, Reis und Getreideflocken solche mit einem hohen Vollkornanteil zu bevorzugen. Viele Studien weisen darauf hin, dass der tägliche Verzehr von Vollkornprodukten das Typ2-Diabetes-Risiko senkt.
Fleischkonsum einschränken: Achten Sie unbedingt auf Ihren Fleischkonsum. Je weniger Rind-, Schweine- oder Lammfleisch Sie essen, desto geringer ist Ihr Risiko für Typ2-Diabetes.
Rauchstopp: Als Raucherin oder Raucher sollten Sie Ihren Zigarettenkonsum einstellen, denn Rauchen erhöht auch das Risiko für Krebs sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Zum Kaffeekonsum merken die Fachleute an: Zahlreiche Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen regelmäßigem Kaffeekonsum und einem verminderten Typ-2- Diabetes-Risiko. Die Ursachen hierfür sind allerdings noch nicht bekannt. Wenn Sie gerne Kaffee trinken und ihn gut vertragen, spricht derzeit nichts dagegen, das Heißgetränk weiterhin zu genießen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Deutsches Zentrum für Diabetesforschung: Diabetes Test, (Abruf: 19.06.2022), Deutsches Zentrum für Diabetesforschung
- Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke: Testen Sie Ihr Diabetes-Risiko!, (Abruf: 19.06.2022), Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.