Langzeitstudie: Verzehr von Fleischprodukten, Weißbrot und Softdrinks begünstigt Typ 2-Diabetes
06.11.2013
Wer viel Weißbrot, Fleischprodukte und Softdrinks zu sich nimmt, hat ein erhöhtes Diabetes-Risiko. Das ergab eine Langzeitstudie, an der 21.616 Frauen und Männer aus sieben europäischen Ländern über zwölf Jahre hinweg teilnahmen, wie das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DifE) mitteilt. Die Potsdamer Forscher untersuchten den Einfluss der Ernährungsgewohnheiten auf die Entstehung von Diabetes. Zuvor beschäftigten sich nur wenige Studien mit diesem Thema.
Ernährungsgewohnheiten haben großen Einfluss auf Entstehung von Diabetes
Eine Ernährung, die nur wenig Fleischprodukte, Weißbrot und zuckerhaltige Softdrinks beinhaltet, reduziert das Risiko an Typ 2-Diabetes zu erkranken. Das ergab eine Langzeitbeobachtungsstudie zu Ernährungsgewohnheiten des DifE. Das Forscherteam um Janine Kröger und Matthias Schulze publizierte seine Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Diabetologia“.
Die Studienteilnehmer aus Dänemark, Frankreich, den Niederlanden, Spanien, Großbritannien, Schweden und Deutschland würden zwölf Jahre lang begleitet. Zu Beginn der Untersuchung litt keiner der Probanden an Diabetes mellitus. Im Laufe der Zeit erkrankten von den 21.616 Frauen und Männern jedoch rund 12.400 Teilnehmer an Typ 2-Diabetes. Die Auswertung der Ernährungsgewohnheiten ergab, dass die Betroffenen viel verarbeitetes Fleisch, Weißbrot sowie zuckerhaltige Limonaden zu sich genommen hatten.
Vollkornbrot reduziert Diabetes-Risiko
„Wie unsere Datenanalyse zeigt, haben Menschen, die viel verarbeitetes Fleisch, zuckerhaltige Erfrischungsgetränke sowie Weißbrot konsumieren, ein höheres Diabetes-Risiko als Menschen, die weniger von diesen Lebensmitteln essen beziehungsweise trinken. Dabei lässt sich nur ein Teil dieses Zusammenhangs durch das Körpergewicht erklären“, berichtet Janine Kröger, Erstautorin der Studie.
„Unsere Ergebnisse decken sich zudem mit anderen Daten aus Beobachtungsstudien sowie mit Resultaten klinischer Studien. In diesen beeinflusst zum Beispiel eine hohe Aufnahme von Getreideballaststoffen die Insulinempfindlichkeit der Körperzellen günstig. In Deutschland wie auch in anderen Ländern ist deutlich zu beobachten, dass Menschen, die regelmäßig Vollkornbrot anstelle von Weißbrot verzehren, seltener oder später an Diabetes erkranken“, ergänzt Matthias Schulze, Leiter der Abteilung Molekulare Epidemiologie am DIfE.
Die sogenannte „European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC)-InterAct-Studie“ ist Teil der „EPIC-Studie“, die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krebs und anderen chronischen Erkrankungen analysiert. Insgesamt sind 23 administrative Zentren in zehn europäischen Ländern an den Untersuchungen beteiligt. (ag)
Bild: vms / pixelio.de
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