Diabetes ist ein bedeutender Risikofaktor für Darmkrebs
Die sogenannte Zuckerkrankheit geht oft mit Folgeerkrankungen einher. Häufige Folgen von Diabetes sind unter anderem Koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Erkrankung der Augen, der Nieren und der Nerven sowie das diabetische Fußsyndrom. Zudem ist Diabetes ein bedeutender Risikofaktor für Darmkrebs.
Fachleuten zufolge sind in Deutschland rund sieben Millionen Menschen von Diabetes betroffen. Die Krankheit kann zahlreiche Begleit- und Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Diabetikerinnen und Diabetiker haben auch ein erhöhtes Risiko für verschiedene Krebsarten wie Darmkrebs.
- Etwa die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland erkrankt im Laufe ihres Lebens an Krebs.
- Darmkrebs zählt mit etwa 62.960 Neuerkrankungen zu den häufigsten Krebsarten.
- Typ-2-Diabetes steigert das Darmkrebsrisiko auf etwa das Zweifache.
- Durch einen gesünderen Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Bewegung könnte ein Großteil aller Krebsfälle verhindert werden.
Darmkrebs oft erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt
Wie die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe in einer aktuellen Mitteilung schreibt, zählt Darmkrebs zu den Krebsarten, die lange Zeit keine Beschwerden machen. Kolonkarzinome werden daher häufig erst festgestellt, wenn die Erkrankung schon weiter fortgeschritten ist.
Früh diagnostiziert, ist Darmkrebs meist gut behandelbar. Eine Vorerkrankung wie Typ-2-Diabetes steigert das Krebsrisiko deutlich.
„Menschen mit Diabetes Typ 2 haben ein erhöhtes Risiko für mehrere Krebsarten, darunter Brust-, Harnblasen-, Bauchspeicheldrüsen- und Dickdarmkrebs“, erklärt Professor Dr. med. Thomas Haak, Vorstandsmitglied von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe und Chefarzt des Diabetes Zentrums Mergentheim.
Doppeltes Risiko
Wie hoch das Darmkrebsrisiko für Diabetikerinnen und Diabetiker ist, zeigt sich unter anderem in einer Studie, über die auf dem „ONKO Internetportal“ der Deutschen Krebsgesellschaft berichtet wird.
Patientinnen und Patienten mit Diabetes mellitus haben demnach nahezu dasselbe Risiko, im Laufe des Lebens an Darmkrebs zu erkranken, wie Personen mit einer familiären Vorgeschichte an Darmkrebs – im Vergleich zur Normalbevölkerung ein doppeltes Risiko.
Untersuchungen zur Früherkennung wahrnehmen
Professor Haak rät Diabetikerinnen und Diabetikern, mit ihrer behandelnden Ärztin oder ihrem behandelnden Arzt über ihr Krebsrisiko zu sprechen und regelmäßig die angebotenen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung wahrzunehmen.
„Neben dem Diabetes kann eine familiäre Vorbelastung das Krebsrisiko zusätzlich erhöhen“, sagt Professor Haak.
Der Krebsentstehung vorbeugen
Nicht nur Menschen mit Diabetes können einer Krebsentstehung durch eine ausgewogene Ernährung, den Abbau von Übergewicht und regelmäßige Bewegung vorbeugen: Dazu zählt, fünfmal die Woche mindestens 30 Minuten körperlich aktiv zu sein.
Bereits im Alltag kann jede und jeder viel dafür tun, beispielsweise Treppen steigen statt mit dem Aufzug fahren, kürzere Strecken zu Fuß gehen, anstatt das Auto zu nutzen oder in Mittagspausen einen Spaziergang machen.
Auch Alkohol- sowie Nikotinverzicht senken das Krebsrisiko. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe: Für Menschen mit Diabetes sind Angebote zur Krebsfrüherkennung besonders wichtig, (Abruf: 06.03.2022), diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe
- Deutsche Krebsgesellschaft: Diabetes mellitus als Risikofaktor für Darmkrebs, (letzter Abruf: 13.04.2023)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.