Verkehrshütchen von Playmobil befindet sich 40 Jahre in der Lunge eines Mannes
Ein Mann in Großbritannien litt bereits eine längere Zeit unter hartnäckigen Husten. Als der Betroffene eine Spezialklinik aufsuchte, stellten Mediziner durch eine Röntgenaufnahme fest, dass sich eine unbekannte Masse in der Lunge des Mannes festgesetzt hatte. Die Experten vermuteten zunächst, dass es sich bei der Masse um einen Tumor handelt. Zum Glück für den Betroffenen fanden die Wissenschaftler aber heraus, dass der Patient stattdessen ein Verkehrshütchen von Playmobil eingeatmet hatte, welches seit Jahrzehnten in seiner Lunge verblieben war.
Die Wissenschaftler vom Wythenshawe Hospital und dem Royal Preston Hospital stellten bei der Untersuchung des Patienten mit einem starken Husten fest, dass dieser nicht – wie zuerst vermutet – an einem Tumor in der Lunge litt, sondern der Husten auf ein vor 40 Jahren eingeatmetes Playmobil-Verkehrshütchen zurückzuführen war. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse des einzigartigen Falles in der Fachzeitschrift „BMJ Case Reports“.
Patient erleidet Atemwegs-Verkehrsstau
Der Mann aus Großbritannien stellte seine zuständigen Ärzte vor ein großes Rätsel. Der Patient litt unter einem ungewöhnlichen Husten. Schuld war allerdings kein Tumor in der Lunge, wie vorher vermutet, sondern ein vor etlichen Jahren eingeatmetes Playmobil-Verkehrshütchen. Selbst das international angesehene Magazin BMJ konnte sich zu diesem außergewöhnlichen Fall eine ironische Überschrift mit Augenzwinkern nicht verkneifen. Übersetzt lautet der Titel des Beitrags „Atemwegs-Verkehrsstau“.
Betroffener atmet als Kind Verkehrshütchen aus Plastik ein
Es gibt bisher keinen bekannten Fall, bei dem es solange gedauert hat, bis derartige Symptome auftraten, erläutern die Experten. Es scheint wirklich unglaublich zu sein, aber der betroffene Patient, ein 47 Jahre alter Mann, habe bereits im Kindesalter ein Spielzeug-Set von Playmobil geschenkt bekommen und offensichtlich ein etwa ein Zentimeter großes Plastik-Verkehrshütchen eingeatmet.
Mediziner entfernen Verkehrshütchen aus der Lunge des Betroffenen
Das Verkehrshütchen blieb anscheinend lange Zeit in der Lunge, ohne irgendwelche Probleme auszulösen. Erst 40 Jahre später begann der Betroffene dann unter Schwierigkeiten bei der Atmung zu leiden, erläutern die Forscher. Nachdem der Mann eine Lungenentzündung erlitt, konnte der Betroffene seinen hartnäckigen Husten nicht mehr loswerden. Außerdem begann er unter allgemeinem Unwohlsein zu leiden. Zuerst wurde vermutet, dass es sich um Lungenkrebs handeln könnte. Bei einer sogenannten Bronchoskopie stellte sich die Krebsdiagnose jedoch als fehlerhaft heraus. Die Mediziner entdeckten stattdessen einen Fremdkörper in der Lunge – ein kleines Plastikteil von Playmobil, ein Verkehrshütchen. Die Experten waren schließlich in der Lage das gefundene Verkehrshütchen relativ problemlos zu entfernen.
Warum hat das Plastikteil nicht schon vorher zu gesundheitlichen Problemen geführt?
Der 47 Jahre alte Patient ist nun wieder bei voller Gesundheit. Mittlerweile sind sein starker Husten und die anderen Symptome wieder vollständig verschwunden. Aber wie ist es eigentlich möglich, dass der gefundene Plastikkegel so lange nicht entdeckt wurde und keinerlei gesundheitliche Probleme verursachte? Der Grund dafür ist wahrscheinlich auf das junge Alter des Betroffenen zurückzuführen, in dem er das Verkehrshütchen eingeatmet hat, erläutern die Mediziner.
Lunge hat sich an den Fremdkörper angepasst
Scheinbar haben sich die Atemwege des Betroffenen mit der Zeit auf den Fremdkörper in der Lunge eingestellt. Dies hat dazu geführt, dass die Atemwege sozusagen um das Verkehrshütchen aus Plastik herumgewachsen sind, sagen die Experten. So wurde das Plastik-Spielzeug schließlich in die Lungenwand eingebettet.
Patient ist wieder bei voller Gesundheit
Nach der Entfernung des Spielzeugs endeten auch die gesundheitlichen Probleme des Betroffenen. Da der Mann ein langjähriger Raucher ist, befürchteten der Betroffene und die Mediziner eigentlich schon das Schlimmste – einen gefährlichen Tumor in der Lunge. Die Behandlung des Mannes führte demnach zu mehreren unmittelbaren Erfolgen: Die Probleme beim Atmen, der hartnäckige Husten und die akute Angst vor Lungenkrebs sind überwunden und zudem hat der Betroffene ein lange Zeit verschollenes Spielzeug aus der Kindheit endlich wiedergefunden. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.