Wie sich die Schlafposition auf die Schlafqualität auswirkt
Die meisten Menschen machen sich vermutlich wenig Gedanken, ob ihre Lieblingsposition beim Einschlafen auch die geeignete Position in Bezug auf die Schlafqualität ist. Sind manche Schlafpositionen besser als andere? „Ja“, sagt eine renommierte Schlafexpertin. Die Position beim Schlafen kann einen positiven oder negativen Einfluss auf vorhandene Beschwerden haben.
Dr. Rachel Salas ist Neurologin an der Johns Hopkins University. Sie ist Expertin für Schlafforschung und erklärt, warum manche Schlafpositionen für bestimmte Menschen besser geeignet sind als andere.
Bei jungen Menschen ist die Schlafposition eher unwichtig
Wie Dr. Salas berichtet, ist die Schlafposition für junge und gesunde Menschen weniger wichtig. „Aber wenn man älter wird und mehr medizinische Beschwerden hat, kann sich die Schlafposition sowohl positiv als auch negativ auswirken“, so die Neurologin.
Bei Rücken- und Nackenschmerzen
Die Schlafexpertin weist darauf hin, dass sich bei Menschen, die häufig unter Nackenschmerzen leiden, die Beschwerden verstärken können, wenn sie mit dem Gesicht nach oben schlafen. Treten dagegen vermehrt Schmerzen im unteren Rücken auf, kann es hilfreich sein, auf dem Rücken zu schlafen.
Schnarchen und Schlafapnoe
Bei der obstruktiven Schlafapnoe kommt es zu Atemaussetzern im Schlaf. Oft wird die Schlafapnoe auch durch Schnarchen begleitet. Salas zufolge kann eine auf der Seite liegende sowie eine auf dem Bauch liegende Position helfen, die Atemwege offen zu halten und Schnarchgeräusche zu reduzieren. Eine leichte Apnoe könne so gelindert werden.
Reflux, Sodbrennen und Schwangerschaft
Wer häufig unter Sodbrennen leidet, sollte laut Salas nicht auf der rechten Seite schlafen, da sich sonst die Symptome verschlimmern könnten. Dies gilt auch für Schwangere und Personen, die unter der gastroösophagealen Refluxerkrankung leiden. Der Grund hierfür liegt in der Anatomie des Menschen. Beim Liegen auf der linken Seite befindet sich der Magen in einer niedrigeren Position als die Speiseröhre, so dass weniger Säure austreten kann.
Faltenbildung vorbeugen
Wer häufig auf der Seite oder auf dem Bauch schläft, hat sicherlich schon mal ein zerknittertest Gesicht nach dem Aufstehen bemerkt. „Mit der Zeit kann das zu chronischen Veränderungen der Haut führen“, erklärt Salas. Wer sich Sorgen um Faltenbildung im Gesicht macht, solle besser auf dem Rücken schlafen, wenn kein anderer Grund dagegen spricht.
Nacken- oder Schulterschmerzen
Wie oben bereits erwähnt, ist bei Nacken- oder Schulterschmerzen eher eine seitliche Position hilfreich. Dieser Effekt kann noch verstärkt werden, wenn ein Stützkissen verwendet wird, um den Kopf abzustützen. Wenn gleichzeitig Schmerzen im unteren Rücken vorliegen, kann ein Polster oder Kissen zwischen den Beinen helfen, die Beine zu stützen, um so den unteren Rücken zu entlasten.
Auch die Schlafumgebung zählt
Abschließend gibt Dr. Salas noch einige Tipps zur Schlafumgebung: „Waschen Sie die Laken regelmäßig und saugen Sie die Matratze ab, um sie von Staub und Hautschuppen zu befreien, die Allergien verursachen und Ihren Schlaf beeinträchtigen können.“ Der Schlafraum sollte möglichst dunkel sein. Morgens sollten Jalousien und Vorhänge aufgezogen werden, um die innere Uhr zurückzusetzen. Vom Schlaf ablenkende Geräte wie Fernseher oder Smartphone sollten besser aus dem Schlafzimmer verbannt werden. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Johns Hopkins Medicine: Choosing the Best Sleep Position (Abruf: 22.11.2019), hopkinsmedicine.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.