Ältere Menschen nehmen häufig zu viele Supplemente zu sich
26.06.2013
Immer mehr Menschen greifen zu Vitaminpillen und Nahrungsergänzungsmitteln, obwohl Konsumenten in Deutschland ausreichend wichtige Nährstoffe über reguläre Lebensmittel zu sich nehmen. „Ein großer Anteil der Bevölkerung greift zu Nahrungsergänzungsmitteln“, fanden kürzlich Forscher des Max-Rubner-Instituts (MRI) am Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel heraus.
Die Wissenschaftler bedienten sich bei ihrer Analyse der „Nationalen Verzehrstudie II“. Dabei zeigte sich, dass rund 30 Prozent der Frauen sogenannte Supplemente regelmäßig verzehren. Bei den Männern lag der Anteil mit 19 Prozent bedeutend geringer.
Am Wenigsten nehmen junge Frauen zwischen 15 und 18 Lebensjahre Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Hier lag der Anteil bei gut 10 Prozent. Ebenfalls niedrig war auch der männlich Anteil der 19 bis 24 Jährigen. Hier greifen nur 12 Prozent der jungen Männer zu Vitaminpillen. Sehr häufig nehmen Senioren ab dem 65. Lebensjahr Vitamine und Mineralstoffe als Pillen ein. „Das geschieht unabhängig vom Geschlecht“, so die Studienautoren.
Auffällig war, dass besonders diejenigen regelmäßig zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, die sowieso schon ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind. Nicht selten komme es daher zu „Überschreitungen der von der Europäischen Behörde für Lebensmittel angegebenen tolerierbaren Tageshöchstmengen“, so das Institut. Besonders häufig könne dies bei Magnesium und Vitamin A beobachtet werden. Über die Lebensmittel plus Pillen wiesen viele Probanden bei den Vitaminen B1, B2, B6 und C sowie bei Vitamin B12 das Doppelte des Referenzwertes auf. „Bei dem Stoff Niacin war es sogar das Dreifache“, warnen die Experten. „Sehr beliebt waren Vitamin C und E sowie Magnesium und Calcium. Magnesium mit Kalium nehmen beispielsweise viele Patienten, um unangenehmes Herzstolpern zu mindern. (sb)
Bild: Martin Berk / pixelio.de
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