Muttermilch hilft die gesunden Mikroben in unserem Darm zu erhalten
Die Einnahme von einer Nahrungsergänzung mit Probiotika kann die Darmgesundheit des Menschen verbessern. Allerdings sind die positiven Auswirkungen der Kolonisierung durch die guten Mikroben oft nur von kurzer Dauer. Forscher fanden heraus, dass Muttermilch helfen könnte diese Kolonien auf lange Sicht zu erhalten.
Die Wissenschaftler der University of California, Davis stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass Muttermilch anscheinend dabei hilft die Vorteile für die Gesundheit des Darms von Nahrungsergänzungsmitteln mit Probiotika über eine längere Zeit zu erhalten. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „mSphere“.
Wie wirkt es sich aus, wenn Kinder Muttermilch und Probiotika zu sich nehmen?
Wenn Babys gestillt werden und dann drei Wochen lang Probiotika einnehmen, welche die menschliche Milch konsumieren, führt dies dazu, dass auch noch 30 Tage nach dem Ende der probiotischen Behandlung Kolonien dieser nützlichen Darmmikroben vorhanden sind. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen erstmals, dass eine Kombination aus Muttermilch und einem probiotischen Organismus zu dauerhaften Veränderungen im Darm-Mikrobiom führen kann, sagen die Autoren.
Gesunde Organismen bleiben länger erhalten
„Obwohl wir nach 28 Tage aufgehört haben das Probiotikum zu verabreichen, sind die bestimmten Organismen, die wir verabreicht haben, in der Fäkaliengemeinschaft 60 Tage und sogar noch länger vorhanden geblieben”, erklärt Studienleiter Dr. Mark Underwood in einer Pressemitteilung der American Society for Microbiology. Die gesunden Mikroben haben überlebt und dominiert, dies wurde zuvor noch nie beobachtet.
Forscher untersuchen bei ihrer Studie 66 stillende Mütter
Für ihre Studie untersuchten die Mediziner insgesamt 66 stillende Mütter. Diese wurden in unterschiedliche Gruppen unterteilt, wobei 34 Mütter ihre Neugeborenen drei Wochen lang mit einem probiotischen Supplement versorgten. Dieses trug die Bezeichnung: Bifidobacterium longum subspecies infantis EVC001. Die Mütter in der anderen Gruppe verabreichten keine Probiotika. Die Forscher analysierten während der ersten 60 Tage des Leben der Neugeborenen deren Stuhlproben. Diese wiesen deutliche Unterschiede auf.
Die Kolonien nehmen ab, wenn das Kind nicht mehr gestillt wird
Genetische Sequenzierung, PCR-Analyse und Massenspektrometrie zeigten größere Populationen von B. infantis, welche die Darmgesundheit bei den Säuglingen mit der Nahrungsergänzung mit Probiotika verbesserten. Diese Kolonien blieben mindestens noch 30 Tage nach dem Ende der Zugabe der Nahrungsergänzung bestehen. Dies deutet darauf hin, dass diese Veränderungen dauerhaft waren, mutmaßen die Wissenschaftler. Sie stellen die Hypothese auf, dass die Kolonien abnehmen werden, sobald das Kind nicht mehr gestillt wird.
B. Infantis nutzt Zuckermoleküle in Muttermilch besser als jede andere Darmmikrobe
B. infantis scheint sich gut mit dem Zucker in Muttermilch zu verbinden, um so die Darm-Mikrobiota zu beeinflussen. B. Infantis ist ein wirklich effektiver Verbraucher von Milch-Oligosacchariden. B. Infantis kann die Zuckermoleküle in der Muttermilch besser nutzen als jede andere Darmmikrobe, sagen die Experten. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass Säuglinge, welche eine Ergänzung mit Probiotika erhielten, geringere Mengen an Milch-Oligosacchariden in ihren Fäkalien aufwiesen. Dies bedeutet, dass größere Mengen der Milch-Oligosacchariden von B. Infantis verbraucht wurden.
Störungen der Mikrobiota erhöhen das Kranheitsrisiko
Eine Störung der Mikrobiota, besonders früh im Leben, kann das Risiko für viele Krankheiten innerhalb und außerhalb des Darms erhöhen, einschließlich Diabetes, Allergien, Asthma, Reizdarmsyndrom und einige Krebsarten, sagt Autor Dr. Underwood. Wenn Mediziner Wege finden, um den Darm von Kindern mit den nützlichen Bakterien zu besiedeln, könnte dies lebenslange gesundheitliche Risiken verringern.
Weitere Forschung ist nötig
Es konnten außerdem noch einige andere Unterschiede festgestellt werden. Stuhlproben von Säuglingen, welche die Nahrungsergänzung erhalten hatten, wiesen eine geringere Anzahl potentieller Pathogene und höhere Laktat- und Acetatspiegel auf, welche vorteilhafte Produkte der Fermentation von menschlichen Milchzuckern durch B. infantis sind, erläutern die Forscher. Wenn es gelingen würde, die Oligosaccharide in ein Mittel einzuschließen, wäre dies ein erheblicher Vorteil für Kinder, die nicht gestillt werden können. Eine dreiwöchige Zuführung des Probiotikums und ein Mittel mit zusätzlichen Milch-Oligosacchariden könnten bewirken, dass eine Kolonisierung stattfindet und auch bestehen bleibt, solange die Kinder das Mittel einnehmen, fügt Underwood hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.