Experten untersuchen die Genauigkeit der Messungen von Fitness-Trackern
Viele Menschen verwenden heutzutage sogenannte Fitness-Tracker. Diese Geräte sind zuverlässig bei der Messung der Herzfrequenz. Forscher fanden jetzt aber heraus, dass die Messung der verbrannten Kalorien durch Fitness-Tracker äußerst ungenau ist.
Die Wissenschaftler der Stanford University stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass viele Fitness-Tracker sehr ungenau bei der Messung der verbrannten Kalorien sind. Also sollten Menschen vorsichtig sein, die aufgrund solcher Daten die Zusammenstellung ihres Essen aufbauen. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der Fachzeitschrift „Journal of Personalized Medicine“.
Zuverlässige Messung der Herzfrequenz
Für ihre Studie untersuchten die Experten die Genauigkeit von sieben Handgelenkgeräten. Dafür wurden 60 Probanden gebeten, mit den Geräten sportliche Übungen durchzuführen, welche aus Joggen und Radfahren bestanden. Dabei stellten die Forscher fest, dass sechs von der sieben Fitnessgeräte gut bei der Messung der Herzfrequenz waren. Die Fehlerrate lag hierbei unter fünf Prozent.
Fehlerquote von über 20 Prozent bei Messung der aufgebrachten Energie
Wenn es allerdings darum ging, die während des Trainings aufgebrachte Energie zu messen, hatten die Geräte größere Probleme. Nur fünf der getesteten Geräte waren in der Lage, diese Funktion auszuführen. Keines dieser Geräte hatte eine Fehlerquote unter 20 Prozent, einige waren sogar noch viel ungenauer, sagen die Wissenschaftler. Die Studie empfahl deswegen, dass Unternehmen die Daten freigeben sollten, wie ihre Geräte die Messungen durchführen.
Angaben zum Energieaufwand sind eher grobe Schätzungen
Die Öffentlichkeit sollten sich bewusst sein, welche Stärken und Grenzen die verwendeten Fitness-Geräte am Handgelenk aufweisen, erklärt der Autor Dr. Euan Ashley vom Department of cardiovascular medicine an der Stanford University. Nutzer sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Angaben zum Energieaufwand grobe Schätzungen darstellen.
Falsche Werte können zu Problemen bei der Ernährung führen
Wenn Menschen sich sportlich betätigen und dadurch der Meinung sind, dass sie beispielsweise 400 Kalorien verbrannt haben, könnten sie bei ihrer Ernährung davon ausgehen zusätzliche 400 Kalorien verzehren zu können, fügt der Experte hinzu.
Technologie zur Messung der Herzfrequenz hat sich schnell weiterentwickelt
Die Technologie zur Messung der Herzfrequenz hat sich in den vergangenen fünf oder sechs Jahren schnell weiterentwickelt. Die Messung des Energieaufwands ist allerdings immer noch problematisch. Möglicherweise verwenden die herstellenden Unternehmen keine Herzfrequenz bei ihren Messungen, mutmaßen die Mediziner. Es gebe auch einen sehr großen Unterschied bei den verbrannten Kalorien von Person zu Person.
Ergebnisse sind von Person zu Person unterschiedlich
Zum Beispiel können 10.000 Schritte bei einem Menschen etwa 400 Kilokalorien verbrennen, bei anderen Personen kann die selbe Strecke zu einem Abbau von 800 Kilokalorien führen, erläutern die Mediziner. Die Ergebnisse seien von der Größe und dem Gewicht der Person abhängig. Die Ausarbeitung der Anzahl der verbrannten Kalorien ist ein heikles Thema, welches sich auf viele verschiedene Faktoren wie beispielsweise Größe, Gewicht, Prozentsatz von Körperfett und Herzfrequenz bezieht, fügen die Autoren hinzu.
Fehlerfindung gestaltet sich als äußerst schwierig
Die Hersteller von Fitness-Trackern veröffentlichen die verwendeten Algorithmen nicht, welche die verbrannten Kalorien errechnen sollen. Darum ist es fast unmöglich, die genaue Quelle des Fehlers in diesem Stadium zu erkennen, erläutern die Wissenschaftler.
Die Verwendung von Fitness-Trackern motiviert viele Menschen zu mehr Bewegung
Fitness-Tracker können eine sehr positive Wirkung auf die Aktivität der Menschen haben. Eine Genauigkeit von 100 Prozent scheint deswegen zwar wünschenswert aber nicht unbedingt wichtig zu sein, solange die Geräte Menschen zu einer erhöhten Bewegung motivieren, erläutern die Autoren der Studie. Das Tragen von Fitness-Trackern führe allerdings nicht immer zu einem positiven Ergebnis, wenn es um die Wahrscheinlichkeit geht, an Gewicht zu verlieren. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.