Die Top 10 des Lebensmittelbetrugs: Vor allem bei Kauf im Internet vorsichtig sein
Schwarze Schafe gibt es zu jeder Zeit und überall. Lebensmittelbetrug, neudeutsch auch als »Food Fraud« bezeichnet, existiert seit mit Lebensmitteln gehandelt und Geld verdient wird. Addition, Substitution, Manipulation und Falschdarstellung – in diese vier Kategorien ließen sich Fälschungen bei Lebensmitteln, Kosmetika und Nahrungsergänzungsmitteln einteilen. Das berichtete Dr. Helmut Tschiersky, Präsident des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf der internationalen Arbeitstagung der Lebensmittelkontrolleure Mitte Oktober 2017 in Berlin.
Die Top 10 der am häufigsten in den vergangenen Jahren bei Betrügereien europaweit aufgefallenen Lebensmittel nannte Jan Homma, Inspektor bei der niederländischen Lebensmittel- und Warenbehörde: Ganz vorne rangiert Olivenöl. Da am Markt viel mehr Olivenöl Extra nativ angeboten werde als es tatsächlich aufgrund der geernteten Olivenmengen geben kann, sei davon auszugehen, dass ein Teil der angebotenen Produkte falsch dargestellt werde.
Die Aufdeckung einer anderen Art von Betrugsfall bei italienischem Olivenöl 2016 schilderte Dr. Birgit Zimmermann vom bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Im Rahmen einer Routinekontrolle in der Gastronomie fanden die Kontrolleure in einer als Olivenöl ausgezeichneten Tischflasche ein Gemisch aus preiswerterem Sonnenblumen- und Sojaöl versetzt mit Chlorophyll. Rund 17.000 Liter davon standen laut Papieren innerhalb von sechs Monaten zum Verkauf. Im Rahmen der länderübergreifenden Ermittlungen inhaftierten die italienischen Behörden insgesamt 39 Personen und schlossen sieben Unternehmen. Die sichergestellten Bestände, darunter 250 Kilogramm Chorophyll und Betacarotin und 33.000 Etiketten wurden vernichtet.
Auf den weiteren Plätzen folgen Fisch und Meeresfrüchte, Biolebensmittel, Milch und Milchmischgetränke, Honig und Ahornsirup, Fruchtsäfte und Beeren, Kaffee, Tee und Kräutertees, Wein und Spirituosen, Oliven, Gewürze und Safran. Außerdem werden vor allem über das Internet immer wieder gefälschte Produkte im Bereich der Schlankheitsmittel, Potenzmittel, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika gehandelt.
Ein angeblich rein pflanzliches Schlankheitsmittel in Brausetablettenform, das über Instagram vertrieben wurde, enthielt 20 mg Sibutramin und verursachte den Tod einer jungen Frau. Homma rät Verbrauchern deshalb, Produkte nur bei vertrauenswürdigen Internetanbietern zu bestellen. Einschlägige Siegel wie zum Beispiel TÜV, Trusted Shops, oder EHI-geprüfter Online Shop stellen ein solches Qualitätsmerkmal dar. Ute Gomm, bzfe
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