Welche Lebensmittel reduzieren das Stressempfinden?
Eine sogenannte psychobiotische Ernährung wirkt sich vorteilhaft auf das Stressempfinden aus und reduziert das Ausmaß und die Intensität von vorhandenem Stress. Die richtigen Lebensmittel können durch ihren Einfluss auf die Zusammensetzung der Darmflora auch die psychische Gesundheit verbessern.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten vom University College Cork wurde der Einfluss einer psychobiotischen Ernährung auf das mikrobielle Profil, die mikrobielle Funktion und auf die psychische Gesundheit analysiert. Die Ergebnisse sind in dem Fachblatt „Molecular Psychiatry“ publiziert.
Vier Wochen psychobiotische Ernährung
In der Untersuchung wurden 45 Teilnehmende über einen Zeitraum von vier Wochen einer vor zwei Gruppen zugeteilt. Die eine Gruppe nahm eine sogenannte psychobiotische Ernährung (mit einem hohen Anteil an präbiotischen und fermentierten Lebensmitteln) zu sich, während die restlichen 21 Personen die Kontrollgruppe darstellten.
Das Team analysierte die Zusammensetzung und Funktion der fäkalen Mikrobiota und bewertete den Stress, den allgemeinen Gesundheitszustand und die Ernährung der Teilnehmenden anhand von validierten Fragebögen. Außerdem wurde metabolische Profile von Plasma-, Urin- und Stuhlproben erstellt.
Psychobiotische Ernährung reduziert Stressempfinden
Es stellte sich heraus, dass die Einhaltung einer psychobiotischen Ernährung zu einer Verringerung des Stressempfindens führte. Dabei war eine bessere Einhaltung der Ernährung mit einem stärkeren Rückgang des Stressempfindens verbunden, so das Team.
Die Ernährungsintervention löste nur subtile Veränderungen in der mikrobiellen Zusammensetzung und Funktion aus, war laut den Forschenden aber mit signifikante Veränderungen im Gehalt von 40 spezifischen fäkalen Lipiden und Tryptophan-Metaboliten im Urin verbunden.
Darm-Hirn-Kommunikation
Die Ergebnisse der Studie deuten insgesamt darauf hin, dass durch die richtige Ernährung Stress reduziert werden kann. Der Einsatz einer auf die Mikrobiota abgestimmten Ernährung könnte über die Darm-Hirn-Kommunikation zur Reduzierung von Stress und stressbedingten Störungen beitragen, berichtet das Team.
Allerdings sei zunächst weitere Forschung nötig, um die zugrunde liegenden Mechanismen der festgestellten Wirkung zu ermitteln, was auch die Rolle der Mikrobiota miteinbeziehe. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Thomaz F. S. Bastiaanssen, Gerard M. Moloney, Serena Boscaini, Conall R. Strain, Andrea Anesi, et al.: Feed your microbes to deal with stress: a psychobiotic diet impacts microbial stability and perceived stress in a healthy adult population; in: Molecular Psychiatry (veröffentlicht 27.10.2022), Molecular Psychiatry
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.