Die mediterrane Ernährung verbessert die Hirngesundheit, schützt das Gehirn vor strukturellen Schäden und reduziert gleichzeitig seine altersbedingte Schrumpfung. So können neben dem Herz-Kreislauf-System auch die kognitiven Fähigkeit deutchlich von der mediterranen Ernährung profitieren.
Eine neue Studie, deren Ergebnisse auf der International Stroke Conference 2025 der American Stroke Association (AHA) vorgestellt werden, hat die Auswirkungen der mediterranen Ernährung auf die Gesundheit des Gehirns analysiert.
Wie wirkt mediterrane Ernährung?
Für die Studie wurden rund 2.800 hispano-lateinamerikanische Teilnehmende im Alter von 18 bis 74 Jahren untersucht. Diese wurden zu Beginn der Studie (2008-2011) gebeten, Fragebögen zu ihrer Ernährung in den letzten 24 Stunden auszufüllen.
Etwa 30 Tage später führte das Team eine weitere Ernährungserhebung durch. Anhand der Daten aus diesen beiden Ernährungserhebungen berechneten die Fachleute die Einhaltung der mediterranen Ernährungsweise bei den Teilnehmenden. Zusätzlich wurde auch die kardiovaskuläre Gesundheit der Teilnehmenden bewertet.
Um die Auswirkungen der mediterranen Ernährung auf das Gehirn zu untersuchen, nutzten die Forschenden Magnetresonanztomographie. So war es möglich, Veränderungen im Gehirn zu erkennen.
Gehirn profitiert deutlich
Die Ergebnisse zeigen, dass die positiven Auswirkungen der mediterranen Ernährung auf die Gesundheit des Gehirns nicht vollständig durch kardiovaskuläre Risikofaktoren (wie Blutdruck und Blutzucker) oder verhaltensbedingte Risikofaktoren (wie Rauchen und Bewegungsmangel) erklärt werden können, erläutern die Forschenden.
„Wir haben festgestellt, dass sich die kardiovaskuläre Gesundheit direkt auf die Gehirnstrukturen auswirkt; die Wirkung der mediterranen Ernährung auf die Kommunikation zwischen den Gehirnregionen ist in gewisser Weise unabhängig von der kardiovaskulären Gesundheit“, berichtet Studienautorin Dr. Gabriela Trifan in einer aktuellen Pressemitteilung.
Vorteile der Mittelmeerdiät
Im Allgemeinen zeigte sich bei stärkerer Einhaltung einer mediterranen Diät eine bessere Organisation der Fasern, die verschiedene Hirnregionen miteinander verbinden, und eine bessere Integrität der weißen Hirnsubstanz, berichtet das Team. Gleichzeitig seien auch die Anzeichen für strukturelle Schäden im Gehirn zurückgegangen.
Dies ist nach Einschätzung der Forschenden darauf zurückzuführen, dass eine gesunde Ernährung (insbesondere die mediterrane Ernährung) Entzündungen und oxidativen Stress reduziert und die Funktion der Blutgefäße im Gehirn sowie einen stabilen Blutzuckerspiegel aufrechterhält.
Verbessert Gedächtnis und kognitive Leistung
Die nachgewiesenen Vorteile einer mediterranen Ernährung für das Gehirn werden durch eine Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift „Gut Microbes Reports“ veröffentlicht wurde, noch um weitere Punkte ergänzt.
Demnach führt eine mediterrane Ernährung zu einer gesünderen Darmflora führt und verbessert gleichzeitig das Gedächtnis und die allgemeine kognitive Leistungsfähigkeit. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die mediterrane Ernährung die kognitive Leistungsfähigkeit durch eine Veränderung der Darmflora beeinflussen kann.
Lesen Sie auch:
- Mediterrane Ernährung senkt Demenz-Risiko deutlich
- Mediterrane Kost – Ein Schlüssel zur Prävention von Demenz und Altersvergesslichkeit?
- Mit mediterraner Ernährung Stress abbauen und psychische Probleme verhindern
Zusammengenommen zeigen die Ergebnisse der beiden Studien, dass eine mediterrane Ernährung nicht nur für den Körper, sondern auch für das Gehirn äußerst vorteilhaft ist.
So kann der Verzehr von viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Bohnen, Olivenöl und Nüssen (typische Lebensmittel der mediterranen Ernährung) wirksam dazu beitragen, das Gedächtnis und die kognitive Leistungsfähigkeit zu verbessern, strukturelle Schäden im Gehirn zu reduzieren und generell zu einem gesünderen Altern des Gehirns beizutragen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- American Heart Association: Eating a Mediterranean-style diet improved brain health in study of Hispanic/Latino adults (veröffentlicht 30.01.2025), AHA
- Rebecca J. Solch-Ottaiano, Elizabeth B. Engler-Chiurazzi, Colin Harper, Savannah Wasson, Sharon Ogbonna, et al.: Comparison between two divergent diets, Mediterranean and Western, on gut microbiota and cognitive function in young sprague dawley rats; in: Gut Microbes Reports (veröffentlicht 18.12.2024), Gut Microbes Reports
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.