Wirkt sich unsere häusliche Umgebung auf das Risiko für Asthma aus?
Immer mehr Kinder entwickeln früh in ihrem Leben Asthma. Forscher untersuchten jetzt die Zusammenhänge zwischen den üblichen Expositionen im häuslichen Bereich und Asthma bei Kindern. Die Experten konnten herausfinden, dass Feuchtigkeit im Haushalt und die Verwendung von Gasherden zu einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Asthma bei Kindern führt.
Die Wissenschaftler der University of Queensland’s School of Public Health stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass Gasherde und eine erhöhte Feuchtigkeit in Haushalten ein verstärktes Risiko für die Entstehung von Asthma bewirken. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Medical Journal of Australia“.
Asthma erhöht bei Jungen das Risiko für Knochenbrüche
Gasherde und Feuchtigkeit in den Räumen eines Zuhauses führen bei Kindern zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit Asthma zu entwickeln. Außerdem stellten die Wissenschaftler eine überraschende Nebenwirkung bei Jungen mit Asthma fest, sie hatten ein größeres Risiko Knochenbrüche zu erleiden.
Wie wirken sich eine feuchte Umgebung und Gasherde aus?
Bei zwölf Prozent der Kinder mit Asthma ist die Erkrankung auf die Exposition gegenüber Gasherden zurückzuführen, welche zum Kochen verwendet werden. Acht Prozent der Fälle wurden durch die Feuchtigkeit im Haushalt ausgelöst, sagt Studienautor Dr. Luke Knibbs von der University of Queensland’s School of Public Health. Kochen mit Gas setze schädliche Stoffe wie Stickstoffdioxid und Formaldehyd frei, welche Entzündungen in den Atemwegen verursachen und Asthma verschlimmern. Bei 38 Prozent der Haushalte in Australien, welche Erdgas zum Kochen auf dem Herd verwenden, sei dies ein häufiges Problem. Gerade in Australien sei zudem ein erhöhte Feuchtigkeit im Zuhause ziemlich weit verbreitet, was die Lungen von Kindern beeinträchtigen kann, fügt der Mediziner hinzu. Laut der Studie konnte in 26 Prozent der Haushalte Feuchtigkeit festgestellt werden.
Einige Gefahrenquellen für Asthma sind kaum bekannt
Da die Asthma-Raten bei Kindern in Australien zu den höchsten der Welt gehören, fordern die Forscher ein stärkeres Bewusstsein für Asthma auslösende Gefahren im Haushalt. Die meisten Eltern von Kindern mit Asthma sind sich der Möglichkeiten bewusst, die Exposition gegenüber Staubmilben, Pollen und Tierhaaren durch Staubsaugen und Ersetzen von Teppichen durch harte Böden zu minimieren, sagt Dr. Knibbs. Weitere Gefahrenquellen würden allerdings kaum beachtet, weil sie kaum bekannt sind.
Wir benötigen eine koordinierte Strategie
Eine koordinierte nationale Strategie ist erforderlich, um das Bewusstsein für Umweltbelastungen in Innenräumen wie die Emissionen von Gasherden und Feuchtigkeit zu erhöhen. Auch sollten die unterschiedlichen Möglichkeiten aufgezeigt werden, wie Menschen die Exposition zu Hause reduzieren können. Etwa 16,9 Prozent der australischen Säuglinge leiden in den ersten drei Lebensjahren unter Asthma oder sogenanntem Keuchen und bei nicht-asthmatischen Kindern im Alter von vier bis fünf Jahren entwickeln 4,1 Prozent bis zum Alter von sieben Jahren Asthma, erläutern die Experten.
Nutzen Sie eine Dunstabzugshaube
Um die Auswirkungen von Gas auf die noch jungen Lungen von Kindern und Heranwachsenden zu reduzieren, empfehlen die Wissenschaftler den Eltern hocheffiziente Dunstabzugshauben zu verwenden. Es ist aber wichtig darauf zu achten, dass die Dunstabzugshaube eine Verbindung ins Freie hat, anstatt eine Dunstabzugshaube zu verwenden, welche die Luft einfach nur umwälzt, erklärt Dr. Knibbs.
Wie bekämpfe ich Feuchtigkeit im Haushalt?
Es gibt einfache Möglichkeiten zur Reduzierung der Feuchtigkeit. Beispielsweise können eine bessere Belüftung in Häusern und sogenannte Raum-Entfeuchter zur Bekämpfung der Feuchtigkeit verwendet werden. Außerdem sollte die Verwendung von Wäschetrocknern im Innenbereich vermieden werden, raten die Forscher. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.