Das würde eine Erkältung schlimmer machen
27.02.2015
Ist es die Grippe oder eine „einfache“ Erkältung. Diese Frage stellen sich derzeit viele Menschen in Deutschland. Denn eine regelrechte Grippewelle fegt durch die Landen. Bei beiden Erkrankungsformen heißt es: „Ab ins Bett und auskurieren“. Wir zeigen was zu tun ist, wenn uns die Erkältung erfasst hat und welche Mittel besser unbleiben sollten.
Wenn der Hals kratzt und der Husten einen nachts wach hält, hat uns die Erkältung fest im Griff. Doch nicht jedes Mittel ist gut, um der Erkrankung adäquat zu begegnen. Manches verschlimmert sogar den Verlauf. Völlig falsch, sofern nicht ein bakterielles Infekt aufgrund des geschwächten Immunsystems hinzukommt, sind Antibiotika oder auch Nasensprays.
Erkältung eine der häufigsten Erkrankungen überhaupt
Husten, Schnupfen, Hals- und Kopfschmerzen: Ein grippaler Infekt gehört zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt, von dem Erwachsene durchschnittlich zwei bis drei Mal im Jahr betroffen sind. Bei dieser „einfachen“ Erkältung handelt es sich um eine akute Infektion der oberen Atemwege, welche meist durch Erreger wie Rhino-, Corona- oder Adenoviren verursacht werden. In einigen Fällen kommt es durch den geschwächten Körper zusätzlich zu einer bakteriellen Infektion („Zweitinfektion“ oder „Superinfektion“), wobei meist Streptokokken die „Übeltäter“ sind, die zu Komplikationen wie einer Lungen- oder Mittelohrentzündung führen können.
Symptome klingen meist in acht bis zehn Tagen von selbst ab
In den meisten Fällen verläuft eine Erkältung jedoch ohne größere Probleme und heilt in der Regel innerhalb von acht bis zehn Tagen von selbst aus. Ein „Allheilmittel“ gibt es nicht, denn da ein grippaler Infekt durch über 200 verschiedene Virustypen hervorgerufen werden kann, existiert bislang kein Mittel, mit dem sich die Ursache wirksam bekämpfen lässt. Auch Antibiotika helfen bei einer virusbedingten Erkältung nur, wenn zusätzlich eine bakterielle Infektion, wie z.B im Falle einer Mandelentzündung vorliegt. Neben dem gibt es jedoch zahlreiche weitere Möglichkeiten, die unangenehmen Symptome zu lindern, wobei hier besser zwei Mal hingeschaut werden sollte: Denn viele frei verkäufliche Arzneien sind meist bei einer Erkältung eher kontraproduktiv und sollten daher nach Möglichkeit vermieden bzw. nur in geringem Maße eingesetzt werden.
Auf Nasenspray besser verzichten
Dies gilt zum Beispiel für Nasensprays, zu denen viele Erkältete bei einer verstopften Nase greifen, um wieder besser Luft zu bekommen. Doch auch wenn der Effekt im ersten Moment sehr angenehm scheint, birgt das Mittel bei längerer Verwendung das Risiko, dass sich die Schleimhäute an die regelmäßige Wirkstoff-Dosis gewöhnen. In der Folge wird die Nase „abhängig“ vom Spray, welches die Symptome jedoch mit der Zeit nur noch kurzfristig lindern und stattdessen zu chronischem Schnupfen und Schädigungen der Schleimhäute führen kann. Um dies zu vermeiden, sollten bei einer verstopften Nase besser Hausmittel gegen Schnupfenwie Inhalationen und Dampfbäder eingesetzt werden. Ein wohltuender „Klassiker“ ist hier das Inhalieren von Wasserdampf, indem der Kopf über eine Schüssel mit kochend heißem Wasser gehalten und mit einem großen Handtuch abdeckt wird. Der aufsteigende Dampf sollte dabei bis zu zehn Minuten lang eingeatmet werden, eine zusätzliche schleimlösende Wirkung kann durch die Zugabe von einem Teelöffel Kochsalz, getrocknetem Thymiankraut oder Salbeiblättern erreicht werden.
Fieber erst ab etwa 39 Grad Celsius senken
Kommt es im Zuge der Erkältung zu Fieber, sollte auch dieses zunächst als natürliche und sinnvolle Abwehrreaktion des Körpers betrachtet und dementsprechend nicht sofort mit fiebersenkenden Mitteln behandelt werden. Steigt die Temperatur jedoch höher als 39 Grad Celsius oder treten starke Beschwerden auf, muss das Fieber gesenkt werden. Dabei stehen auch hier neben Medikamenten, die Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen enthalten, verschiedeneHausmittel gegen Fieber zur Verfügung, die auf sanfte und natürliche Weise eine Linderung bewirken können. Eine lange Tradition haben zum Beispiel Wadenwickel, welche zur Eindämmung der Temperatur dicht an den Körper angelegt werden. Neben dem bietet die Naturheilkunde verschiedene Heilpflanzen zur Fiebersenkung und Behandlung, wie beispielsweise Linden- und Holunderblüten oder die Wurzel des chinesischen Hasenohrs, welche vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) zum Einsatz kommt.
Wichtig: Dem Körper ausreichend Ruhe und Entspannung gönnen
Grundsätzlich sollte bei einem grippalen Infekt zudem immer darauf geachtet werden, dem Körper ausreichend Ruhe und Entspannung zu gönnen. Werden die Symptome hingegen ignoriert und der bereits geschwächte Körper z.B. durch Sport zusätzlich belastet, steigt das Risiko für Komplikationen wie z.B. eine Bronchitis oder gar eine Herzmuskelentzündung. Dementsprechend sollten am Tag viele Pausen eingelegt und bei Fieber unbedingt Bettruhe eingehalten werden, außerdem ist es wichtig, immer ausreichend zu trinken und das Immunsystem durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und Obst zu stärken. (nr)
: Lupo / pixelio.de
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.