Tulsi ist eine spezielle Form von Basilikum, welche bereits seit langer Zeit als Heilpflanze verwendet wird. Die Ernährungsberaterin Devon Peart von der Cleveland Clinic (USA) erläutert, welche Vorteile Tulsi für die Gesundheit mit sich bringt.
Tulsi (Ocimum tenuiflorum), oft auch als heiliges Basilikum bezeichnet, stammt ursprünglich aus Indien, wird mittlerweile aber beispielsweise auch in Ostasien und Australien angebaut. Tulsi ist ein wichtiger Kernbestandteil der medizinischen Praktiken des Ayurveda, wo es häufig in Form von Tee Verwendung findet.
Tulsi in verschiedenen Anwendungsformen
Tulsi kann auch roh konsumiert werden, falls man keine Probleme mit dessen bitteren und würzigen Geschmack hat. Außerdem sind Extrakte, ätherische Öle und Nahrungsergänzungsmittel auf Basis von Tulsi verfügbar, so die Expertin.
Dabei ist laut Peart allerdings zu beachten, dass solche Nahrungsergänzungsmittel meist weniger streng reguliert sind. Vor der Einnahme sei eine ärztliche Rücksprache angeraten, insbesondere bei vorliegenden Erkrankungen oder der begleitenden Einnahme von Medikamenten.
Gesundheitliche Vorteile durch Tulsi
In einer systematischen Analyse von insgesamt 24 Studien wurden verschiedene gesundheitliche Vorteile von Tulsi identifiziert. Negative Effekte durch die Verwendung für medizinische Zwecke konnten dagegen nicht festgestellt werden.
Allerdings wurden nur sieben der analysierten Untersuchungen als qualitativ hochwertig eingestuft und außerdem bleiben die langfristigen Auswirkungen bei einem täglichen Tulsi-Konsum weitgehend unklar, erläutert Peart. Zudem gebe es beispielsweise keine wissenschaftlich bestätigte empfohlene Dosierung für Tulsi.
Aber auch Tausende Jahre der traditionellen Verwendung deuten auf bestimmte Vorteile hin, betont ie Expertin. Dabei lassen sich die bisher identifizierten potenziellen Vorteile laut Peart in drei Bereiche unterteilen.
1. Vorteile für den Stoffwechsel
Es hat sich gezeigt, dass Tulsi eine positive Wirkung auf verschiedene Stoffwechselprozesse haben könnte, was laut der Ernährungsberaterin beispielsweise die Senkung des Blutzuckers, eine Verbesserung der LDL-Cholesterinwerte, eine Verbesserung des Blutdrucks und eine Reduzierung von Entzündung umfasst.
Daher könnte Tulsi besonders für Menschen von Vorteil sein, die unter Diabetes, einem hohen Cholesterinspiegel, Fettleibigkeit, Arthritis oder Fibromyalgie leiden.
2. Wirkung gegen Stress un Müdigkeit
Es zeigte sich in der systematischen Überprüfung, dass Tulsi die Energie einer Person steigern und bei der Bewältigung von körperlichem und emotionalem Stress helfen kann, berichtet die Expertin.
Eine der ausgewerteten Studien habe zudem ergeben, dass die Einnahme eines Eugenol-Tulsi-Blattextrakts mit einer signifikanten Verbesserung der Müdigkeit und der Immunantwort bei Virusinfektionen verbunden war.
Auch könne ein Extrakt aus Tulsi den VO2max-Wert verbessern, der als wichtiger Messwert für die Lungenkapazität gilt, ergänzt Peart in einer Pressemitteilung.
3. Immunität und Infektionen
In Tulsi enthaltenes Eugenol hat entzündungshemmende Eigenschaften und scheint sich positiv auf die Immunität und den Verlauf von Infektionen auszuwirken. Forschende nehmen an, dass Eugenol ähnliche Vorteile wie Nelken mit sich bringt.
In einer der ausgewerteten Studien war die tägliche Anwendung eines Tulsi-Blattextrakts über einen Zeitraum von vier Wochen mit einer verbesserten Immunantwort verbunden, fügt die Expertin hinzu.
Wie sicher ist die Verwendung von Tulsi?
Laut Peart ist allerdings noch nicht abschließend geklärt, ob Tulsi irgendwelche negativen Nebenwirkungen hat. Zum jetzigen Zeitpunkt bleibe unklar, welche Dosis sicher ist oder wie viel Tulsi bei bestimmten Gesundheitsproblemen eingenommen werden muss. Weitere Forschung in diesem Bereich sei angebracht.
Trotzdem hat sich im Allgemeinen die tägliche Einnahme von Tulsi bisher als sicher erwiesen, berichtet Peart. Für die Anwendung ist laut der Expertin vor allem Tulsi in Form von Tee zu empfehlen.
Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln
Bei der Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln mit Tulsi rät die Ernährungsberaterin vorher zu einem ärztlichen Gespräch. Denn generell könne man von jedem Nahrungsergänzungsmittel auch zu viel einnehmen, wodurch sich das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen kann. In der Schwangerschaft und Stillzeit sei auf die Einnahme völlständig zu verzichten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Negar Jamshidi, Marc M. Cohen: The Clinical Efficacy and Safety of Tulsi in Humans: A Systematic Review of the Literature; in: Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine (veröffentlicht 16.03.2017), Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine
- Shankar Mondal, Saurabh Varma, Vishwa Deepak Bamola, Satya Narayan Naik, Bijay Ranjan Mirdha, et al.: Double-blinded randomized controlled trial for immunomodulatory effects of Tulsi (Ocimum sanctum Linn.) leaf extract on healthy volunteers; in: Journal of Ethnopharmacology (veröffentlicht 14.07.2011), Journal of Ethnopharmacology
- Cleveland Clinic: The Benefits of Holy Basil (Tulsi) (veröffentlicht 30.11.2023), Cleveland Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.