Daphne genkwa wirkt neurodegenerativen Erkrankungen entgegen
Bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson sind die Behandlungsmöglichkeiten bislang begrenzt. Umso wichtiger ist die Prävention. Hier könnte die traditionelle chinesische Heilpflanze Daphne genkwa einen vielversprechenden Beitrag leisten.
In einer aktuellen Studie hat ein südkoreanische Forschungsteam die entzündungshemmenden und neuroprotektiven Wirkungen von Daphne genkwa-Extrakt in den Mikroglia (spezielle Zellen des zentralen Nervensystems) und die zugrunde liegenden Mechanismen untersucht. Die Studienergebnisse wurden in dem Fachmagazin „Phytomedicine“ veröffentlicht.
Therapeutische Optionen stark beschränkt
Obwohl in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte bei dem Verständnis von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson erzielt werden konnten, bleiben die therapeutischen Optionen bislang stark beschränkt. Es lässt sich keine Heilung, sondern lediglich eine Verzögerung des Verlaufs erreichen.
Besondere Bedeutung kommt daher der Prävention zu. Hier hatten frühere Untersuchungen in Tiermodellen der Parkinson-Krankheit gezeigt, dass das Extrakt der traditionellen chinesischen Heilpflanze Daphne genkwa eine positive Wirkung entfalten kann, berichtet das Forschungsteam um Gyun Jee Song vom Catholic Kwandong University College of Medicine.
Wirkung auf die Mikroglia untersucht
Der genaue Effekt auf die Mikroglia sei bislang jedoch unklar geblieben. Die Mikroglia spielen eine entscheidende Rolle bei der Neuroprotektion, indem sie neurotrophe Faktoren freisetzen, Krankheitserreger durch Phagozytose entfernen und die Homöostase des Gehirns regulieren, so das Team weiter.
In Laborversuchen haben die Forschenden nun die Wirkung des Daphne genkwa-Extrakts auf die mRNA-Expressionsniveaus von Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNF-α), Interleukin-1β (IL-1β), induzierbarer Stickoxid-Synthase, Arginase1 und hirneigenem neurotropem Faktor (BDNF) in Mikrogliazellen analysiert. An Mäusen wurden die Ergebnisse überprüft.
Neuroinflammation gehemmt, Neuroprotektion gestärkt
In den Versuchen bewirkte Daphne genkwa-Extrakt eine signifikante Hemmung der durch Lipopolysaccharid (LPS) ausgelösten Neuroinflammation und es förderte die Neuroprotektion sowohl in vitro als auch in vivo, berichtet das Forschungsteam.
So habe das Extrakt LPS-induzierten Entzündungsfaktoren in Mikroglia-Zelllinien und primären Gliazellen gehemmt und damit entzündungshemmende Effekte entfaltet. Zudem wurde die Phagozytose durch das Extrakt erhöht, was auf eine neuroprotektive Wirkung hindeutet, erläutern die Forschenden.
Orale Verabreichung zeigte Wirkung
Auch im Gehirn der untersuchten Mäuse seien die neuroprotektiven und anti-neuroinflammatorischen Effekte des Extrakts nachweisbar gewesen. Die orale Verabreichung von Daphne genkwa-Extrakt habe den LPS-induzierten neuronalen Verlust und die entzündliche Aktivierung von Mikroglia bei den Tieren signifikant gehemmt.
Insgesamt zeige das Extrakt eine entzündungshemmende Wirkung und fördere die neuroprotektive Wirkung von Mikroglia. Die neuen Erkenntnisse zu der Wirkung des Daphne genkwa-Extrakts auf die Mikroglia eröffnen einen innovativen Ansatz, der potenziell die Neuroprotektion zur Vorbeugung von neurodegenerativen Erkrankungen fördern kann, resümiert das Forschungsteam. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
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- Deepak Prasad Gupta, Sung Hee Park, Young-Sun Lee, Sanghyun Lee, Sujin Lim, Jiin Byun, Ik-Hyun Cho, Gyun Jee Song: Daphne genkwa flower extract promotes the neuroprotective effects of microglia, Phytomedicine, Volume 108, 2023, sciencedirect.com
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