Prostatakrebs-Risiko mit der richtigen Ernährung reduzieren
Eine gute Versorgung mit Selen und Lycopin senkt das Prostatakrebs-Risiko und unterstützt die Genesung bei bereits erkrankten Männern, die sich einer Strahlentherapie unterziehen. Bleibt die Frage, über welche Lebensmittel die beiden Mikronähstoffe am besten aufgenommen werden können.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of South Australia wurde untersucht, welcher Zusammenhang zwischen den Mikronährstoffkonzentrationen im Blutplasma und Prostatakrebs besteht. Die Ergebnisse wurden in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Cancers“ veröffentlicht.
116 Männer mit Prostatakrebs untersucht
Das Team analysierte die Konzentration der Mikronährstoffe in Plasmaproben von 116 Männern, bei denen spät einsetzender Prostatakrebs diagnostiziert worden war. Zusätzlich wurden Plasmaproben von 132 gesunden Kontrollpersonen zum Vergleich in die Untersuchung miteinbezogen. Anhand dieser Proben wurden die vorhandenen Mikronährstoffkonzentrationen untersucht.
An Prostatakrebs erkrankte Teilnehmenden wiesen dabei im Vergleich zu den gesunden Personen der Kontrollgruppe niedrigere Werte von Lutein, Lycopin, Alpha-Carotin und Selen sowie höhere Werte von Eisen, Schwefel und Kalzium auf, berichten die Fachleute.
Welche Männern hatten erhöhtes Risiko für Prostatakrebs?
Insbesondere Männer mit Plasmakonzentrationen von weniger als 0,25 Mikrogramm pro Milliliter bei Lycopin und/oder weniger als 120 Mikrogramm pro Liter für Selen haben den Forschenden zufolge ein erhöhtes Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken. Zudem waren niederige Konzentrationen von Alpha-und Beta-Carotin ebenfalls mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko verbunden.
Darüber hinaus seien betroffene Männer wahrscheinlich auch anfälliger für die schädlichen Auswirkungen einer Strahlentherapie. Denn niedrige Lycopin- und Selenspiegel im Blutplasma waren mit dem Auftreten von vermehrten DNA-Schäden nach einer Strahlentherapie verbunden, erläutert das Team.
Welche Lebensmittel enthalten viel Lycopin?
Glücklicherweise lasse sich die Selen- und Lycopinversorgung relativ einfach durch den Verzehr der richtigen Lebensmittel erhöhen, was bei Männern das Prostatakrebsrisiko zu senken scheint.
Zum Beispiel enthalten Tomaten, Melonen, Papayas, Trauben, Pfirsiche, Wassermelonen und Cranberries viel Lycopin, das auch für die rote Färbung der Lebensmittel verantwortlich ist.
Selen kann zum Beispiel über Fleisch, Fisch, Schalentiere, Eier und Nüsse aufgenommen werden, erläutern die Forschenden. Auch eine spezielle Apfelsorte mit hohem Selengehalt wird hierzulande bereits im Handel angeboten.
Natürliche Lebensmittel statt Nahrungsergänzungsmittel
Studienautor Dr. Permal Deo betont, dass Lycopin und Selen am besten über natürliche Lebensmittel aufgenommen werden sollten, da der Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln mit diesen Stoffen begrenzt sei.
„Unsere Empfehlung ist eine mediterrane Ernährung mit Hilfe eines Ernährungsberaters, da jeder Mensch Nährstoffe unterschiedlich aufnimmt, je nach Nahrung, Verdauungssystem, Genotyp und möglicherweise Mikrobiom“, so der Mediziner in einer Pressemitteilung.
Insgesamt zeigt die Studie, wie wichtig die Ernährung ist, um das Risiko für Prostatakrebs zu reduzieren. So sollten Männer insbesondere auf den Verzehr von farbenreichem Obst und Gemüse achten, um eine gute Versorgung mit Lycopin, Alpha- und Beta-Carotin sicherzustellen. Gleichzeitig gilt es die Selenaufnahme zu berücksichtigen, wobei Nüsse und die angereicherte Apfelsorte auch für Vegetarier und Veganer eine gute Option bieten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Varinderpal S. Dhillon, Permal Deo, Michael Fenech: Plasma Micronutrient Profile of Prostate Cancer Cases Is Altered Relative to Healthy Controls—Results of a Pilot Study in South Australia; in: Cancers (veröffentlicht 23.12.2022), Cancers
- University of South Australia: Rainbow of fruit and veg the best prevention against prostate cancer (veröffentlicht 09.03.2023), University of South Australia
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.