Tag gegen den Schlaganfall: Die wichtigsten Symptome erkennen
Jedes Jahr erleiden mehr als eine Viertelmillion Deutsche einen Schlaganfall. Dieser stellt hierzulande eine der häufigsten Todesursachen dar. Im Notfall gilt es, die Symptome zu erkennen und schnell zu handeln. Durch eine bessere Prävention wären viele Schlaganfälle vermeidbar.
Über eine Viertelmillion Schlaganfälle pro Jahr
In Deutschland erleiden jährlich rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall. In vielen Fällen verhindert das mangelnde Wissen über die Symptome des Hirninfarkts und ihre Bedeutung eine notwendige und rechtzeitige medizinische Versorgung der Betroffenen. Für eine schnelle lebensnotwendige Hilfe ist es wichtig, die Symptome zu erkennen. Zum bundesweiten „Tag gegen den Schlaganfall“ informieren Gesundheitsexperten zum Thema. Die Deutsche Schlaganfall Hilfe schreibt auf ihrer Webseite: „Mehr als 130.000 Schlaganfälle pro Jahr könnten in Deutschland verhindert werden, allein durch die Vermeidung und Kontrolle von Risikofaktoren. Der bundesweite „Tag gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai 2016 steht deshalb unter dem Motto „Stopp den Schlaganfall – mit Nachdruck gegen Hochdruck!““
Jeder zweite Schlaganfall könnte verhindert werden
Rund jeder zweite Schlaganfall in Deutschland hätte verhindert werden können, wenn man Risikofaktoren wie Typ-2-Diabetes, Vorhofflimmern, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck vorbeugen würde. „Bluthochdruck ist der am weitesten verbreitete Risikofaktor des Schlaganfalls. 20 bis 30 Millionen Menschen leiden allein in Deutschland daran, schätzt die Deutsche Hochdruckliga. Sie alle haben ein mindestens vierfach erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Grund dafür ist vor allem die Arteriosklerose (Gefäßverengung und -verhärtung), eine Folge des Hochdrucks“ berichtet die Deutsche Schlaganfall Hilfe.
Schnelles Handeln kann Leben retten
Eine zeitnahe Notfallbehandlung ist bei einem Hirninfarkt besonders überlebenswichtig. Daher gilt es wichtige Anzeichen für einen Schlaganfall zu erkennen und schnell zu handeln. Bei einem Hirninfarkt handelt es sich immer um einen Notfall, bei dem der Betroffene schnellstmöglich professionell versorgt und in ein Krankenhaus gebracht werden muss. Dementsprechend wichtig ist es, dass sofort der Notruf unter 112 abgesetzt wird. Bei Unsicherheit könne die sogenannte FAST-Regel helfen, einen Schlaganfall zu erkennen und richtig zu handeln.
Patienten zum Lächeln auffordern
Die Buchstaben FAST stehen für „Face , Arms, Speech, Time“ (Gesicht, Arme, Sprache, Zeit). Bei diesem Test, der auch zur Ausbildung des Rettungspersonals gehört, wird die betroffene Person zum Lächeln aufgefordert. Wenn dies nur auf einer Seite funktioniert, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin. Des Weiteren wird die Person gebeten, die Arme nach vorne zu strecken, dabei die Handflächen nach oben zu drehen und diese Position zehn Sekunden zu halten. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, sie sinken rasch wieder ab oder drehen sich nach innen. Eine weitere Möglichkeit ist, den Betroffenen einen einfachen Satz nachsprechen zu lassen. Wenn er dazu nicht in der Lage ist, die Stimme verwaschen klingt oder Worte und Silben verschluckt werden, dann liegt eine Sprachstörung vor. Der letzte Punkt des Tests bezieht sich auf die Zeit und meint, sofort Hilfe über die Notrufnummer 112 anzufordern, sofern einer der drei Kurztests verdächtig ausfällt. Der FAST-Test kann auch mit einer App (für IOS und Android) durchgeführt werden, die die Deutsche Schlaganfall-Hilfe kostenlos anbietet.
Symptome erkennen
Zu den Symptomen eines Schlaganfalls, die einfach zu erkennen sind, gehören ein plötzlich hängender Mundwinkel, verwaschene Sprache oder die Unfähigkeit zu sprechen. Klagen die Betroffenen zudem über Taubheitsgefühle im Arm, Bein und Gesichtsbereich, Schwindel, erschwertes Schlucken, Sehstörungen oder eine gestörte Motorik von Händen oder Füßen, liegt der Verdacht nahe. Oftmals werden die Beschwerden nicht mit einem Schlaganfall in Verbindung gebracht, vor allem dann nicht, wenn Kopfschmerzen als Leitsymptom ausbleiben. Und auch wenn es jüngere Patienten trifft, wird oft nicht an einen Schlaganfall gedacht, da dieser eher mit Senioren in Verbindung gebracht wird.
Mini-Schlaganfall kann fast unbemerkt verlaufen
Wie die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) berichtet, ist auch der „Mini-Schlaganfall“ ein Notfall. Dieser kann fast unbemerkt verlaufen. „Eine vorübergehende Lähmung, Sprach- oder Sehstörung, die sogenannte transitorische ischämische Attacke (TIA), ist möglicher Vorbote eines großen Schlaganfalls“, so die Experten. Bei einer TIA handelt es sich um eine Durchblutungsstörung im Gehirn. Die Symptome ähneln denen eines Schlaganfalls, bilden sich jedoch meist innerhalb von ein bis zwei Stunden zurück. Statistiken zufolge erleidet jeder zehnte Betroffene, der solche Anzeichen bemerkt, in den nächsten Tagen einen Schlaganfall. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.