Wer sich nicht sicher ist, welche guten Vorsätze im neuen Jahr besonders sinnvoll sind, kann über einen Social-Media-Detox nachdenken. Die Psychologin Dr. Susan Albers von der Cleveland Clinic (USA) erläutert, worauf dabei zu achten ist und welche Auswirkungen zu erwarten sind.
Generell lässt sich sagen, dass Social Media gute und schlechte Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben kann. „Soziale Medien sind ein zweischneidiges Schwert: Sie können dazu führen, dass man sich mit der Welt um einen herum sehr verbunden fühlt, aber auch, dass man sich von sich selbst abgekoppelt fühlt“, berichtet die Medizinerin in einer Pressemitteilung.
Social Media kann Vorteile bieten
So gibt es laut der Expertin beispielsweise Studien, deren Ergebnisse zeigen, dass die tägliche Nutzung von Social Media für einen Zeitraum von 30 Minuten dazu beitragen kann, dass sich Angstzustände, Depressionen und Einsamkeit reduzieren.
Wenn die Nutzungsdauer jedoch diesen Zeitraum überschreitet, könne das einen gegenteiligen Effekt nach sich ziehen. Viele Menschen haben zudem das Problem, dass ihre Selbstkontrolle nicht ausreicht, um sich wirklich nur kurze Zeit am Tag mit Social Media zu befassen, so die Expertin. Für Betroffene hat Dr. Albers einige Ratschläge.
Benachrichtigungen von Social Media ausschalten
Zunächst sei es ratsam, alle Benachrichtigungen auf dem verwendeten Smartphone ausschalten, damit man nicht andauernd von seinen Social-Media-Konten benachrichtigt wird. Man können auch gleich die betroffenen Apps löschen, damit wirklich jegliche Versuchung vermieden wird.
Social Media durch sinnvolle Tätigkeiten ersetzen
Außerdem sollte man sich laut der Expertin sinnvolle Aktivitäten oder Tätigkeiten suchen, mit denen man die normalerweise mit Social Media verbrachte Zeit ausfüllen kann.
„Der größte Vorteil einer reduzierten Nutzung sozialer Medien ist, dass man präsenter ist. Das hilft Ihnen, sich mehr zu engagieren und die Qualität Ihrer Beziehungen zu verbessern. So können Sie in Ihrem Alltag authentischer sein und die Dinge direkt erleben, anstatt sie durch eine Kameralinse zu betrachten“, erklärt Dr. Albers.
Zur Reduzierung der Nutzung von Social Media als Neujahrsvorsatz könne es hilfreich sein, die ganze Familie mit einzubeziehen. Wenn alle mitmachen, falle der Social-Media-Detox leichter, so die Expertin.
Jugendliche durch Social Media besonders gefährdet
Besonders Jugendliche sollten vorsichtig mit Social Media umgehen. Denn in einer Auswertung von verschiedenen Studien hat sich gezeigt, dass die Social-Media-Nutzung bei Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren insbesondere aufgrund der Suche nach Bestätigung, Angst vor Beurteilung, dem Körpervergleich, Sucht und Cybermobbing mit einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit verbunden sein kann.
Die Forschenden stellten aber auch fest, dass Kontakte, Unterstützung und Diskussionsforen in Social Media durchaus positiven Auswirkungen auf das Wohlbefinden von Jugendlichen haben können. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Logging Off Social Media in the New Year (veröffentlicht 27.12.2023), Cleveland Clinic
- Anjali Popat, Carolyn Tarrant: Exploring adolescents’ perspectives on social media and mental health and well-being – A qualitative literature review; in: Clinical Child Psychology and Psychiatry (veröffentlicht 07.06.2022), Clinical Child Psychology and Psychiatry
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.