Sind diese Zellen der Ursprung des Wachstums von Krebs?
Die toxischen Nebenwirkungen der Behandlung von Krebs durch Chemotherapie und Bestrahlung führen zu schweren und sehr unangenehmen Nebenwirkungen. Mediziner identifizierten jetzt ein neues Ziel zur Therapie. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Ursprungszelle, welche in Zukunft als Ansatz für die Behandlung von Krebs dienen könnten.
Die Wissenschaftler der University of Salford kommen bei ihrer aktuellen Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die gelungene Identifizierung einer Ursprungszelle von Krebs die Möglichkeiten einer erfolgreichen Behandlung der Erkrankung stark verbessern könnte. Die Experten veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Frontiers in Oncology“.
Wie wird Krebs zur Zeit behandelt?
Die Nebenwirkungen von Chemotherapie und Bestrahlung bei der Behandlung von Krebs sind häufig fürchterlich für die Patienten. Trotz der Behandlung besteht zudem weiter die Gefahr, dass der Krebs erneut auftritt und Tumore sich im Körper ausbreiten. Wenn Krebs nicht durch eine Operation herausgeschnitten werden kann, werdne die Erkrankten Zellen durch eine Bestrahlung verbrannt oder durch eine Chemotherapie vergiftet. Krebs bleibt für Patienten eine erschreckende Diagnose, und die Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt.
Warum sind viele Medikamente gegen Krebs nicht effektiv?
Etwa 95 bis 98 Prozent der neuen Krebsmedikamente scheitern tatsächlich an klinischen Studien der Phase III, der Phase, in der neue Therapien mit den bestehenden Therapiemöglichkeiten verglichen werden, sagen die Forschenden. Die meisten Medikamente zielen nicht auf die Ursache der Erkrankung ab: Die Krebsstammzellen. Krebsstammzellen, auch tumorinitiierende Zellen genannt, sind die einzigen Zellen im Tumor, welche einen neuen Tumor bilden können. Neue Therapien, welche speziell auf diese Krebsstammzellen abzielen und sie beseitigen, sind erforderlich, um das Wachstum und die Verbreitung von Tumoren zu verhindern, erläutern die Mediziner. Bei der aktuellen Untersuchung scheinen die Experten jetzt solch ein Ziel gefunden zu haben. Es wurden Zellen bei verschiedenen Arten von Krebs identifiziert und anschließend isoliert, die als Ursprungszelle bezeichnet werden.
Leiten diese Krebszellen die unkontrollierte Zellvermehrung ein?
Die Experimente an Krebszellen, die aus einem menschlichen Brusttumor stammten, haben gezeigt, dass Stammzellen, die 0,2 Prozent der Krebszellpopulation ausmachen, besondere Merkmale aufweisen. Sie erzeugen enorme Mengen an Energie und breiten sich rasch aus. Die Mediziner glauben, dass sie der Ursprungskrebszelle ähneln, die der Alterung entgangen ist, dem natürlichen Prozess der Zellalterung und des Zelltodes. Es wird angenommen, dass dies die ersten Krebszellen sind, die den Prozess der unkontrollierten Zellvermehrung einleiten und die Bildung von Tumoren verursachen.
Wird es bald Medikamente speziell gegen Krebsstammzellen geben?
Diese Krebsstammzellen erfahren ein Wachstum, welches auch als Suspension bezeichnet wird, So kommt es zur Metastasierung, einer Ausbreitung von Krebs über die Blutgefäße und Lymphgefäße. Diese Eigenschaften stellen ein neues Ziel für die Krebstherapie dar, erläutern die Autoren der Studie. Nachdem die Krebsstammzellen identifiziert wurden, und bekannt ist, wie sie sich verhalten, sollte es relativ einfach sein, Medikamente gegen Krebsstammzellen zu entwickeln, fügen die Mediziner hinzu. Bei ihrer Studie haben die Wissenschaftler bereits gezeigt, dass die Zellen leicht mit einem Mitochondrien-Inhibitor oder einem Zellzyklus-Inhibitor wie Ribociclib anvisiert werden können, was deren Proliferation verhindern könnte. Dies bedeutet letztlich, dass die Konzentration auf energetische Krebsstammzellen, möglicherweise eine viel zielgerichtetere Behandlung bietet. Eventuell wird es irgendwann möglich sein, dass Krebs quasi in eine überschaubare chronische Krankheit wie Diabetes umgewandelt wird, sagen die Mediziner. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.