In den vergangenen Monaten traten in verschiedenen europäischen Ländern mehrere lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche auf, die wohl auf mit Salmonellen kontaminiertes Dönerfleisch zurückzuführen sind. Ein Mensch ist gestorben.
Wie die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) auf ihrer Webseite schreibt, gibt es in Österreich aktuell lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche, die wahrscheinlich mit Salmonellen kontaminierten Hühner-Kebap-Spießen aus Polen in Verbindung stehen. Zudem wird über einen Todesfall berichtet. Auch in weiteren europäischen Ländern, darunter Deutschland, sind Salmonellen-Erkrankungen aufgetreten.
Mann in Österreich gestorben
Laut der AGES sind seit Februar 2023 in Österreich 14 Personen an einem bestimmten Salmonellen-Stamm (Salmonella Enteritidis ST11 CT9791) erkrankt. Betroffen sind Menschen im Alter zwischen 10 und 64 Jahren in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Wien.
Erkrankungsfälle mit diesem Stamm wurden auch aus anderen europäischen Ländern (Deutschland, Dänemark, Frankreich, Niederlande, Norwegen und Großbritannien) gemeldet, berichtete die AGES in einer früheren Mitteilung.
Ein weiterer Ausbruch betrifft ebenfalls Salmonellen (Salmonella Enteritidis ST11 CT13755), sieben Personen in Österreich im Alter zwischen fünf und 63 Jahren in den Bundesländern Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich sowie Wien sind seit April daran erkrankt, ein 63-jähriger Kärntner ist verstorben.
Im Zuge der Abklärung dieses Ausbruchs zeigte sich, dass ein weiterer Salmonellenstamm (Salmonella Enteritidis ST11 CT2114) für weitere sechs Erkrankungsfälle in Österreich und auch für Fälle in anderen europäischen Ländern (Irland, Belgien, Niederlande, Frankreich) verantwortlich ist.
Hühnerfleisch aus polnischer Produktion
Den Angaben zufolge deuten erste Erhebungen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Hühnerfleisch aus polnischer Produktion, das für die Produktion von Kebap-Spießen verwendet wurde, als Infektionsquelle für die Krankheitsausbrüche hin.
Zu den Erhebungen ist anzumerken, dass sich diese „wie eine Detektiv-Arbeit“ gestalten: Sollte es durch vorherige Untersuchungen keinen Verdacht auf eine bestimmte Krankheitsquelle geben, so müssen alle erkrankten Personen nach einer genauen Checkliste befragt, ihre Einkaufsgewohnheiten analysiert und Befragungen zum Erkrankungshergang durchgeführt werden.
Auf diese kann die mögliche Krankheitsquelle eingegrenzt werden. Leider ist dies jedoch nicht immer möglich.
In den aktuellen Fällen, gaben aber fast alle Personen in Österreich an, kurz vor Erkrankungsbeginn Kebapfleisch (Huhn) gegessen zu haben. Die folgenden Erhebungen der Lebensmittelaufsichten der Bundesländer zeigten, dass alle betroffenen Lokalitäten Kebapspieße mit Ursprung Polen verwendet haben.
Ebenso wurden Lebensmittel- und Umfeldproben gezogen, wobei nur bei einer Probenziehung auch Salmonellen bei einem Unternehmen und dem dort verkauften Kebap nachgewiesen wurden.
Hinweis für Verbraucherinnen und Verbraucher
Die AGES rät: Achten Sie beim Kauf eines Hühner-Kebaps darauf, dass das Fleisch gut durcherhitzt wurde: Salmonellen werden bei einer Temperatur von über 70 Grad Celsius sicher abgetötet; diese Temperatur muss jedoch überall im Fleisch erreicht werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit: Information zu lebensmittelbedingten Ausbrüchen durch Salmonellen, (Abruf: 20.08.2023), www.ages.at
- Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit: Wir klären Verdacht auf drei lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche ab, (Abruf: 20.08.2023), www.ages.at
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.