Wird die City BKK geschlossen?
14.04.2011
Berichten des Handelsblattes zufolge steht offenbar die Betriebskrankenkasse City BKK kurz vor der Schließung. So berichtete das Blatt, dass das Bundesversicherungsamt BVA und der Bundesverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) an ein positives Geschäftsergebnis zweifeln. Eine Entscheidung, ob und wann eine Schließung erfolgt, hänge entscheidend von der finanziellen Situation der Betriebskasse im ersten Quartal diesen Jahres ab. In Kreisen der Krankenkassen tendiere man nun mehr eher zu einer Schließung.
15 Euro Zusatzbeitrag bei der City BKK
Bereits im Frühjahr letzten Jahres hatte die City BKK die Aufsichtsbehörden auf eine kritische Finanzlage aufmerksam gemacht. Daraufhin erhob die Krankenkasse von seinen Versicherten einen Zusatzbeitrag von 8 Euro. Da dieser zusätzliche Beitrag nicht ausreichte, hob die Kasse den Zusatzbeitrag im Januar 2011 auf 15 Euro je Monat an. Aufgrund der Zusatzbeiträge hatte die Kasse jedoch mit einem enormen Mitgliederschwund zu kämpfen. Allein im letzten Jahr verließen rund 12.000 Kassenmitglieder die BKK.
50 Millionen Schulden bei der City BKK?
In der City BKK sind rund 200.000 Menschen krankenversichert. Laut unbestätigten Meldungen habe die City BKK einen Schuldenberg von rund 50 Millionen Euro angehäuft. Aufgrund dessen hatte der Verbund der Betriebskrankenkassen Anfang November 2010 der City BKK einen strikten Sanierungsplan verordnet. Wenn es nötig wäre, könne die angeschlagene Kasse auch einen Hilfsfond von rund 40 Millionen Euro in Anspruch nehmen. Alle Schritte zur Sanierung werden seit dem vom Bundesversicherungsamt, dem Bundesverband der gesetzlichen Krankenkassen sowie von unabhängigen Beratern überwacht. Bislang wurden die bereit gestellten finanziellen Mittel nicht in Anspruch genommen. Allerdings könne ein Personalabbau oder weitergehende Sparmaßnahmen nicht ausgeschlossen werden. Entscheidend ist nun das Ergebnis des ersten Quartals. Die Ergebnisse liegen spätestens im Mai vor. Danach entscheidet sich, ob die Kasse erfolgreich bei der Sanierung war oder ob eine Schließung ansteht.
Mitglieder bleiben auch bei Insolvenz krankenversichert
Die Mitglieder der City BKK verlieren auch bei einer Schließung der Kasse nicht ihren Krankenversicherungsschutz. Muss die Krankenkasse geschlossen werden, sind die anderen Betriebskassen dazu verpflichtet, die City BKK Mitglieder aufzunehmen. Noch nicht abgeschlossene Behandlungen würden weiter finanziert werden.
Die Schließung einer Kasse birgt ein nicht einkalkulierbares Risiko für andere Krankenkassen. Denn die hinterlassene Schuldenlast muss im Falle einer Insolvenz von den anderen Kassen im Verbund übernommen werden. Durch diese Pflicht können wiederum in finanzielle Engpässe entstehen. Ein Schneeballeffekt und somit weitere Insolvenzen drohen. (sb)
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Autoren- und Quelleninformationen
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